Prozess in Düsseldorf Betreuer bestreitet Betrug an dementer Frau

Düsseldorf · Sie hielt ihn für seriös, vertraute ihm ihr Vermögen an. Doch ein studierter Betriebswirt aus Düsseldorf soll das ausgenutzt und die kranke Frau um mehr als 100.000 Euro gebracht haben, behauptet die Anklage.

 Der Angeklagte sitzt in Haft und beteuert seine Unschuld.

Der Angeklagte sitzt in Haft und beteuert seine Unschuld.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Wegen Untreue und Betruges hat das Amtsgericht am Donnerstag den Prozess gegen einen Doktor der Betriebswirtschaft eröffnet. Rund ein Jahr lang soll der Akademiker (48) die schwere Krankheit einer Demenzpatientin ausgenutzt – und mit 69 Barabhebungen und Überweisungen die Konten der Frau heimlich geplündert haben.

Erbeutet habe er laut Anklage mehr als 100.000 Euro. Doch sein Anwalt machte zu Prozessbeginn deutlich, dass der aus der U-Haft vorgeführte Angeklagte das alles bestreiten wolle. Und ob die demenzkranke Frau (79) jetzt noch als Zeugin zu den Details  der hier angeklagten Taten befragt werden kann, gilt als zweifelhaft.

Die seit 2016 an Demenz leidende Frau sah in dem 48-Jährigen offenbar jahrelang einen seriösen Vermögensbetreuer. Dabei soll er laut Anklage ab Mitte 2019 seinen Zugriff auf das fremde Geld missbraucht haben. Durch 23 Überweisungen von ihren Konten habe er angeblich rund 8000 Euro auf sein eigenes Konto gestellt – für Leistungen, der er laut Rechnungen für die Frau erbracht habe. Weitere 12.000 Euro, so die Anklage, habe er durch Überweisungen auf das Konto einer anderen Frau abgezweigt, auf das er ebenfalls Zugriff gehabt habe.

Bar abgeholt hat er laut den Ermittlungen nochmal 13.000 Euro von Konten der Demenz-Kranken und soll deren Vermögen dann zuletzt innerhalb von zwei Monaten um weitere 70.000 Euro geschröpft haben. Der Prozess um diese Vorwürfe geht zunächst am 17.August weiter.

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