Großer Erfolg für NRW Düsseldorf bekommt Zuschlag für Studenten-Olympia

Düsseldorf · Der Internationale Hochschulsportverband hat am Samstag die „Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games“ (ehemals: Universiade) erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder nach Deutschland vergeben. Sie sind die weltweit größte Multisportveranstaltung nach den Olympischen und Paralympischen Spielen.

 Die Eröffnungsfeier der Universiade 2015 in Südkorea

Die Eröffnungsfeier der Universiade 2015 in Südkorea

Foto: dpa/Str

Die Landeshauptstadt wird mit weiteren Städten der Region Rhein-Ruhr im Juli 2025 Gastgeber für rund 10.000 Athletinnen und Athleten sowie Offizielle aus 170 Ländern sein. Die Sportler werden sich bei den „Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games“ (ehemals: Universiade) an zwölf Tagen in 18 Sportarten messen. Neben dem spitzensportlichen Vergleich stehen Wissenschaft, Nachhaltigkeit und Innovation sowie der interkulturelle Austausch im Fokus der Veranstaltung. Das hat der Internationale Hochschulsportverband (FISU) am Samstag bekannt gegeben.

Beim Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh), dem Ausrichter der Spiele, freut man sich über den Erfolg der Bewerbung. „Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen und die Entscheidung der FISU, die sowohl für den deutschen Hochschulsport als auch für den gesamten deutschen Sport von historischer Bedeutung ist. Wir werden unsere Chance nutzen und gemeinsam mit unseren Partnern ein Großereignis ausrichten, das Sport und Wissenschaft beispielhaft verbindet”, sagte adh-Vorstandsvorsitzender Jörg Förster. Die Spiele könnten als „Inkubator für Veränderungsprozesse im Sport und in der Metropolregion Rhein-Ruhr dienen“. Zudem sollen  – insbesondere durch die intensive Einbeziehung von Studierenden – „langfristige gesamtgesellschaftliche Entwicklungsimpulse ausgehen.”

„Die Universiade 1989 in Duisburg, welche die Gastgeber in nur rund sechs Monaten auf die Beine gestellt hatten, bleibt der FISU in bester Erinnerung“, sagte der kommissarische FISU-Präsident Leonz Eder.  Mehr als 500.000 Zuschauer sahen damals 2200 Sportlern zu. Der adh habe sich in der Vergangenheit zudem als „hervorragender Organisator von mehreren Studierenden-Weltmeisterschaften, unter anderem mit Beachvolleyball in München und Reiten in Aachen, sehr gut in Szene gesetzt”.

Das Konzept für die Veranstaltung hatte der adh in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium, der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, der FISU sowie den Kommunen Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim an der Ruhr, den adh-Mitgliedshochschulen sowie weiteren Partnern des organisierten Sports und der Wissenschaft entwickelt. Es sieht die Nutzung von 21 Sportanlagen an etablierten Standorten und auf Messeflächen in Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim an der Ruhr vor. Die bereits bestehenden beziehungsweise temporären Sportstätten liegen innerhalb eines 25-Kilometer-Radius und seien durch ein dichtes Verkehrsnetz verbunden, das ein kompaktes, modernes und insbesondere nachhaltiges Veranstaltungskonzept ermögliche. Aus Kostengründen ist der Bau von Sportstätten nicht geplant. Es sollen nur bestehende Sportstätten genutzt werden wie die Messegelände in Düsseldorf und Essen sowie der Sportpark Duisburg, die aber renoviert und modernisiert werden müssten.

In Düsseldorf sind Wettbewerbe in folgenden Veranstaltungsstätten geplant: Merkur Spiel-Arena (Volleyball), Messe Düsseldorf (Tischtennis, Schwimmen), ISS Dome (Geräteturnen, Rhythmische Sportgymnastik), Mitsubishi-Electric-Halle und Castello (Basketball) sowie Burg- und Rathausplatz und Mannesmannufer (Beachvolleyball). In Hotels wie dem Hilton und dem InterContinental sollen Sportler, Offizielle und Besucher untergebracht werden. Für die Unterbringung wird man nach Angaben des adh in der gesamtem Region mehr als 60.000 Betten benötigen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer sagte nach Bekanntgabe des Entscheids, dass es „großartig ist, dass die zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt im Sommer 2025 in Deutschland stattfindet. Wir bieten tausenden studentischen Athletinnen und Athleten eine attraktive Bühne des Spitzensports und den Besucherinnen und Besuchern ein Sportevent der Spitzenklasse. Ich bin sicher, dass die Weltspiele der Studierenden ein unvergessliches Sportereignis werden.“ NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bezeichnete Nordrhein-Westfalen als „Sportland Nummer 1 und die Adresse für hochkarätige internationale Wettbewerbe. Wir freuen uns, zu den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games junge Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt an Rhein und Ruhr willkommen zu heißen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten erstklassige Sportstätten, ein weltoffenes und tolerantes Land und ein sportbegeistertes und leidenschaftliches Publikum. Nordrhein-Westfalen ist gerne Gastgeber für eines der großen Ereignisse des Weltsports.“

Die Kosten für die Spiele werden mit rund 157 Millionen Euro beziffert, die hauptsächlich Bund und Land stemmen sollen und eigentlich als Vorab-Investition in eine mögliche Olympia-Bewegung für 2032 gesehen wurden. Gut 20 Millionen Euro könnte der Gastgeber der Spiele über Startgebühren der teilnehmenden Länder einnehmen.

Bei den FISU World University Games können Studierende, die maximal 25 Jahre alt sind und von ihren nationalen Verbänden nominiert werden, starten. Zu den Teilnehmenden zählen sowohl studentische Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler als auch etablierte Spitzensportlerinnen und -sportler. Die Weltsportspiele der Studenten sollen mit einem internationalen Wissenschaftskongress und einem thematisch breitgefächerten Rahmenprogramm zudem eine vielschichtige, interkulturelle Veranstaltung sein, die weit über den Event-Zeitraum hinaus positiv wirken soll.

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