Ein kochender Philosoph Beim Aufstehen denkt er ans Kochen

Düsseldorf · Corona oder das Ende der Spesenritter haben Jean-Claude Bourgueil nicht gestoppt. Er wird wohl noch mit 80 kochen. „Ich habe keinen Plan, nur Spaß an der Arbeit“, sagt er.

Jean-Claude Bourgueil steht seit vielen Jahrzehnten in dem Barockhaus in Kaiserswerth am Herd.

Jean-Claude Bourgueil steht seit vielen Jahrzehnten in dem Barockhaus in Kaiserswerth am Herd.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Exakt 100 D-Mark hat er seinerzeit für einen gebrauchten Gasherd bezahlt. Er kaufte drei davon, das war vor 45 Jahren. Die Herde bedeuteten zwölf Flammen und drei Backöfen fürs „Im Schiffchen“, das zehn Jahre später mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. In den Jahrzehnten hat sich zwar viel geändert – nicht aber der Maître. Jean-Claude Bourgueil steht immer noch in dem Barockhaus in Kaiserswerth am Herd, wenn auch an einem luxuriöseren – einem Molteni. Das ist sozusagen der Rolls Royce unter den Herden. Wo heute die große Küche im Haus steht, war früher Garten, erinnert er sich. Und inzwischen ist alles moderner.