Stadtansichten früher und heute So hat sich Düsseldorf in den vergangenen Jahrzehnten verändert
Düsseldorf · Ein neuer Bildband des Stadtarchivs stellt Stadtansichten von früher und heute nebeneinander. Dabei zeigt sich, wie stark sich Düsseldorf gewandelt hat - aber auch, wo Kontinuitäten liegen.

Wie sich Düsseldorf verändert hat
Das Düsseldorfer Stadtarchiv hat einen neuen Bildband herausgebracht – mit einer Besonderheit: Die Fotos werden nicht nur wie üblich mit kurzen Texten in den historischen Kontext eingeordnet, sondern mit Stadtansichten von heute gegenübergestellt.
Ausgesucht haben die historischen Fotos, bei denen der Schwerpunkt in den 50er- und 60er-Jahren liegt, der Leiter des Stadtarchivs, Benedikt Mauer, und Andrea Trudewind, die das Fotoarchiv verantwortet. Wichtig war den beiden dabei, dass es einen Wiedererkennungswert gibt. So zeigen die insgesamt etwa 120 Bilder unter anderem bekannte Ansichten aus der Altstadt und vom Rheinufer, aber auch aus Gerresheim oder Himmelgeist.
„Manche zeigen eine große Konstanz, andere eine starke Veränderung“, sagt Mauer. Besonders auffällig ist: Viele Fotos zeigen Autos an Orten, wo sie heute nicht mehr fahren, und bilden so eindrucksvoll die Mobilitätswende ab.

So sah es in Düsseldorf in den 50er Jahren aus
So auch das Lieblingsmotiv des Archivleiters – die Rheinuferpromenade, wo der Autoverkehr heute unterirdisch verläuft und viel Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen wurde. „Das Rheinufer hatte früher null Aufenthaltsqualität“, sagt Mauer, „und es ist toll zu sehen, wie viele Menschen hier inzwischen täglich entlang flanieren.“ Auch persönlich sei dies einer seiner Lieblingsorte in der Altstadt.
Die Lieblingscollage von Andrea Trudewind zeigt den ehemaligen Verkehrsknotenpunkt am Jan-Wellem-Platz mit dem „Tausendfüßler“ und die heutige Ansicht des Kö-Bogen I. „Hier hat sich das Stadtbild komplett verändert, das ist unheimlich spannend“, sagt Trudewind.
Die aktuellen Fotos stammen von dem Düsseldorfer Fotografen Ingo Lammert. Dieser habe immer versucht, Motiv und Perspektive des historischen Fotos genau zu treffen – soweit dies möglich war, sagt Mauer. Manchmal habe auch ein Baum im Weg gestanden oder ein neues Gebäude.

Düsseldorf historisch - Schadowstraße und Gründgens-Platz
Dennoch ist der gewünschte Wiedererkennungswert in allen Motiven gegeben – auch deshalb, weil Lammert häufig ähnliche Szenen und Stimmungen fotografiert hat wie in der Vorlage, beispielsweise im Fall der beiden Jungen vor der Rheinkniebrücke.
Einige der Fotos wurden bislang noch nie der Öffentlichkeit präsentiert, andere sind bekannter. Neu ist ihnen allen aber die Kombination mit den heutigen Ansichten. „So zeigt sich eindrucksvoll, wie viel passiert ist in dieser Stadt“, sagt Benedikt Mauer, „und welche städtebaulichen Elemente trotzdem noch gut erkennbar sind.“
Info Düsseldorf, gestern – heute, Wartberg Verlag, 72 Seiten, 16,90 Euro
