Prozess in Düsseldorf Auftritt von Angelo Kellys Nachwuchs war Kinderarbeit

Düsseldorf · Sänger Angelo Kelly hatte gleich drei seiner minderjährigen Kinder bei einem Festival auftreten lassen. Weil die Genehmigungen fehlten, sollte er eine Strafe von 2500 Euro zahlen. Dagegen zog er in Düsseldorf vor Gericht - und fand eine milde Richterin.

 Familienvater Angelo Kelly singt bei einem Auftritt.

Familienvater Angelo Kelly singt bei einem Auftritt.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Der Auftritt von zwei  minderjährigen Kindern des Folk-Musikers Angelo Kelly beim „Irish Summer-Fantastival“ im Dinslakener Burgtheater vom Juli 2019 kostet den Musiker-Papa jetzt 500 Euro Bußgeld. Das ist das Ergebnis eines Prozesses vom Mittwoch beim Düsseldorfer Amtsgericht.

Demnach waren die Auftritte der Kelly-Kinder Ewan (damals acht Jahre) und Emma (damals 12) als nicht genehmigte Kinderarbeit zu werten. Dafür und weil auch Kelly-Söhnchen William (3) aufgetreten war, sollte Kelly laut Bezirksregierung Düsseldorf sogar 2500 Euro als Buße zahlen. Sein Einspruch dagegen, den er nicht persönlich vertrat, sondern einen Anwalt damit beauftragte, hatte nun aber Erfolg.

Grundsätzlich sind solche Einsätze von Kindern laut Jugendarbeitsschutzgesetz nach 17 Uhr illegal. Es sei denn, der „Arbeitgeber“ (hier: Papa Angelo Kelly) hätte Ausnahmegenehmigungen dafür beantragt und auch in Händen. Für die beiden älteren Sprösslinge Ewan und Emma hatte Kelly-Senior solche „Bewilligungsbescheide“ damals tatsächlich beantragt. Doch der Auftritt dieser beiden Kelly-Kinder beim Dinslakener Festival ging bereits über die Bühne, noch ehe Kelly die amtliche Zustimmung dafür bekam.

Diese Genehmigungen hätte er aber abwarten müssen - und das allein sollte ihn 500 Euro Buße kosten. Zusätzliche 2000 Euro sollte er dafür zahlen, dass Söhnchen William kurz vor seinem vierten Geburtstag ebenfalls nach 17 Uhr aufgetreten sei. Wegen eines ähnlichen Vorwurfs nach einem anderen Tour-Auftritt von Klein-William (in Hassfurt vom Juli 2019) ist Kelly vom dortigen Amtsgericht inzwischen sogar zu 3000 Euro Buße verurteilt worden.

Im Unterschied dazu hat jetzt die Düsseldorfer Amtsrichterin den Vorwurf zu den angeblichen Lasten von William allerdings eingestellt. Da die formellen Voraussetzungen für die Verhängung eines Bußgeldes gegen Papa Angelo „unklar“ geblieben seien, verzichtete die hiesige Richterin auf ein Bußgeld in diesem Fall.

Im Gegenzug hat der Kelly-Anwalt den Einspruch gegen den damaligen Bühnen-Einsatz von Ewan und Emma in Dinslaken zurückgenommen, hat die dafür verhängten 500 Euro als Buße damit akzeptiert.

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