IT-Branche hat keine Probleme, Auszubildende zu finden Eine Firma mit Sitz im Garather Schloss

Düsseldorf · Die Brüder Torsten und Jens Schöniger arbeiten mit Blick in den Schlossgarten. Nachwuchsmangel kennen sie nicht.

 Zusammen ein Team: Benjamin Goldbach (v.l.), Torsten Schöniger, Tobias Ochott, Jens Schöniger und Onur Erbil vor Schloss Garath.

Zusammen ein Team: Benjamin Goldbach (v.l.), Torsten Schöniger, Tobias Ochott, Jens Schöniger und Onur Erbil vor Schloss Garath.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

 Es ist amüsant, findet Tobias Ochott: In einem historischen, alten Gebäude entstehen gerade zukunftsgerichtete Technologien. Ochott ist 22 Jahre alt und befindet sich in der Ausbildung zum Anwendungsentwickler. Das bedeutet, er kennt sich bald bestens mit Programmiersprachen aus, kümmert sich darum, dass beispielsweise Webseiten funktionieren. Ochott arbeitet im Schloss Garath. In dem geschichtsträchtigen Bau sind mehr als zehn Unternehmen untergebracht. Eines davon ist die auf Online-Marketing und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen spezialisierte Agentur von Torsten und Jens Schöniger.

Zehn Mitarbeiter hat das Unternehmen. Und der Betrieb befindet sich in einer glücklichen Situation: Probleme Auszubildende zu finden gibt es nicht, berichtet Torsten Schöniger. „Wir spüren keinen Mangel an Bewerbern“, so der 45-Jährige. Aktuell ist sogar eine dritte Lehrstelle ausgeschrieben. Von Sorgen, diese könnte – wie in vielen anderen Ausbildungsbetrieben – unbesetzt bleiben, sind die Schönigers weit entfernt. Offene Ausbildungsplätze präsentieren sie unter anderem in Online-Jobbörsen.

2004 gründeten die Brüder Torsten und Jens Schöniger, die in Angermund aufgewachsen sind, ihre Agentur. „Der Schritt in die Selbstständigkeit erschien mir sehr reizvoll“, sagt Torsten Schöniger. „Wir haben einen Brief an den damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin verfasst. Darin haben wir erklärt, dass wir eine Firma gegründet haben, und Herr Erwin hat uns dann dabei geholfen, ein geeignetes Büro zu finden“, erinnert sich Torsten Schöniger. Der erste Standort befand sich im Medienhafen.

Heute führt der Eingang zu den Büroräumen unter einer von Säulen getragenen Veranda hindurch. Über eine herrschaftliche Steintreppe gelangen Besucher schließlich zum Sitz der Agentur. Das Schloss Garath ist von viel Grün umgeben und ein wahres Idyll im Stadtteil. Der Ursprung des Anwesens reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, das heutige Gebäude wurde im Jahr 1913 erbaut. Ein Investor vermietet hier Büros an Unternehmen. Auch Torsten und Jens Schöniger genießen den Charme des Anwesens. An ihre Büros angeschlossen ist ein Balkon, der einen Blick in den sorgfältig gepflegten und an der Rückseite des Schlosses gelegenen Gartens erlaubt.

Als Brüder arbeiten die Schönigers gerne zusammen. „Der Bund und das bestehende Vertrauensverhältnis sind auf jeden Fall vorteilhaft“, berichtet Jens Schöniger. „Wir können als Brüder unverblümter miteinander reden.“ Obwohl es sich bei dem Unternehmen um keinen klassischen Familienbetrieb handelt, wie Torsten Schöniger erklärt: „Auch unser Vater unterstützt im Hintergrund und hat uns besonders bei der Gründung der Firma geholfen.“ Mittlerweile betreuen sie Kunden in ganz Deutschland.

Zu den Leistungen der Agentur zählen strategische und kreative Dienstleistungen. Letzteres wird beispielsweise mit dem Erstellen von Imagefilmen, Online- und Printproduktionen, Kampagnenkonzepten oder der Produktion von Virtual-Reality-Erlebnissen umgesetzt.

Neben Tobias Ochott ist auch Onur Erbil Azubi in dem Garather Unternehmen. „Mir gefällt besonders, dass meine Arbeit Abwechslung mit sich bringt“, erklärt der angehende Mediengestalter. „Jobs im IT-Bereich sind aktuell gefragt und zukunftssicher. Für mich ist die Arbeit ein Traumberuf“, so Ochott. Er ergänzt: „Die Technologien, mit denen wir uns beschäftigen, betreffen heutzutage jeden.“ Das sei zumindest für ihn eine Erklärung, warum Ausbildungsstellen in der Agentur nicht lange unbesetzt blieben.

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