Sessionsauftakt in Düsseldorf Ein Angermunder Narrenfest mit sicherem Gefühl

Düsseldorf · De 11 Pille in Angermund feierten ihren Sessionsauftakt nicht nur an frischer Luft, sondern auch mit 2G plus. Das kostete zuweilen etwas Zeit, sorgte aber für die erwünschte Sicherheit.

 Auf dem Schützenplatz Freiheitshagen sorgte der karnevalistische Nachwuchs für viel beklatschte Höhepunkte der Sessionseröffnung, hier der Gardetanz der Angersternchen.

Auf dem Schützenplatz Freiheitshagen sorgte der karnevalistische Nachwuchs für viel beklatschte Höhepunkte der Sessionseröffnung, hier der Gardetanz der Angersternchen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Bereits bevor es losging, wusste Tim Küster, dass die Veranstaltung kein finanzieller Erfolg werden würde. Und das, obwohl sich die Angermunder Karnevalsfreunde seit Aschermittwoch 2020 nach närrischen Feiergelegenheiten sehnen. „Der Sessionsauftakt ist unsere erste Karnevalsveranstaltung seit 19 Monaten“, bestätigte der Vorsitzende und Präsident der Karnevalsgesellschaft De 11 Pille. „Uns ist klar, dass trotz und wegen unseres Corona-Konzeptes nicht so viele Leute kommen werden wie sonst. Wir machen Minus. Aber das ist uns das Lebenszeichen des Karnevals wert.“

So versammelten sich gut 150 Angermunder, meist Pille-Mitglieder, wie am Outfit zu erkennen war, auf dem Schützenplatz. „Zu unseren ‚normalen‘ Biwaks kommen 400 bis 500 Menschen“, konstatiert Küster. Dass der Andrang nicht so groß war, wundert nicht, denn das „Pille-Konzept“ war strenger als es die aktuell gültige Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Gefeiert wurde unter freiem Himmel in einem abgezäunten Bereich. Der Zugang wurde nur denjenigen gewährt, die den 2Gplus-Regularien entsprachen, also nur zweifach Geimpfte, von Corona Genesene, die zusätzlich einen negativen Coronatest vorweisen konnten, sahen das zum großen Teil selbstgemachte Programm auf dem Angermunder Schützenplatz.

„Wir haben immer mit einer Freiluftveranstaltung unter 3G-Regeln geplant. Dafür haben wir im Sommer auch einige Kritik einstecken müssen“, erläuterte Küster. „Aber genau deshalb brauchten wir am vergangenen Montag nur an wenigen Stellschrauben drehen und konnten auf 2Gplus hochfahren.“ So wurde kurzerhand ein Testmobil geordert, in dem bereits am Morgen des Angermunder Sessionseröffnungstages der aktuelle Gesundheitszustand überprüft werden konnte. „Mal eben bestellt, hört sich so einfach an“, erklärt der KG-Präsident lächelnd. „Das klappt derzeit doch nur, wenn man gut vernetzt ist. Gut, dass das Testmobil schon in Angermund stand, und dass ich den Betreiber seit meinen Kindertagen kennen. Er war mein Babysitter.“

Nur kurz hatte der Vorstand mit dem Gedanken gespielt, den närrischen Auftakt abzusagen. „Wir sind ein familiärer Verein mit gut einem Drittel Kindern und Jugendlichen. Wir machen zwei Drittel unseres Veranstaltungsprogramm selbst“, so Küster. „Gerade die Kinder-Tanzgarde hat die ganze Zeit durchtrainiert, auch oft mit Videotraining. Denen jetzt schon wieder den Auftritt zu verwehren, wollten wir nicht.“

Also fuhren „De 11 Pille“ das volle Sicherheitsprogramm und kontrollierten streng. Auch der Personalausweis musste vorgezeigt werden. Das führte zu Verzögerungen im Programm. So konnten die „Ruhrpott Guggis“ ihren Blechbläser- und Rhythmuslastigen Sound erst mit einigen Minuten Verzögerung intonieren. Die Kontrolle von 20 kostümierten Musikern, von denen nicht jeder in den Untiefen der Verkleidung sofort die erforderlichen Zugangsnachweise fand, zog sich. Das war egal, denn die Angermunder Karnevalisten feierten ein Jeckenfest mit sehr sicherem Gefühl.

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