Nach Kritik in Köln Anbieter wollen E-Scooter aus dem Rhein in Düsseldorf bergen

Düsseldorf · Eine Unterwasserdrohne soll im Rhein bei Düsseldorf versenkte Fahrzeuge heben. Die Geräte werden offenbar auch in andere Gewässer geworfen. Die Anbieter stehen politisch nicht nur deshalb unter wachsendem Druck.

 Zwei E-Scooter, die aus dem Main in Frankfurt geborgen wurden.

Zwei E-Scooter, die aus dem Main in Frankfurt geborgen wurden.

Foto: dpa/Boris Roessler

Die Anbieter von E-Scootern auf Leihbasis haben angekündigt, die im Düsseldorfer Abschnitt des Rheins versenkten Fahrzeuge auf ihre Kosten zu bergen. Sie reagieren damit auf massive Kritik nach einem Bericht des WDR, dem zufolge sich mehr als 500 E-Scooter im Kölner Rheinabschnitt befinden. In Köln soll eine erste Bergung bereits in der kommenden Woche starten. Dies kündigt der branchenzusammenschluss Plattform Shared Mobility an. Andere Städte sollen folgen, darunter explizit auch Düsseldorf. Einen Termin nannte die Plattform auf Nachfrage unserer Redaktion allerdings noch nicht.

Offenbar werden die Geräte massenhaft zum Opfer von Sachbeschädigung und häufig auch in den Rhein geworfen. Um wie viele Geräte es sich in Düsseldorf handelt, ist nicht bekannt. Die Stadt Düsseldorf teilte unserer Redaktion mit, dass „regelmäßig“ E-Scooter auch aus anderen Gewässern geborgen werden, insbesondere aus dem Weiher an der Landskrone im Hofgarten sowie aus dem Kö-Graben. Es besteht die Sorge, dass die Akkus auslaufen könnten. Von den Anbietern heißt es, man wolle durch Aufklärung, technische Lösung, Zusammenarbeit mit den Behörden und Personal einen Missbrauch der Geräte verhindern.

In Köln vermuten die Anbieter offenbar insbesondere im Umfeld der Rheinbrücken die Geräte im Wasser. Ein Spezialunternehmen aus den Niederlanden soll die Bergung übernehmen. Dabei kommt eine Unterwasserdrohne zum Einsatz. Taucher sollen anschließend die auf diese Weise nicht erreichbaren Geräte bergen. Die Kosten tragen die Anbieter selbst. Sie reagieren damit auch auf eine Forderung der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die gesagt hatte, dass sie eine Bergung der Geräte aus dem Rhein erwarte.

Auch in Düsseldorf stehen die Anbieter politisch unter steigendem Druck.Kostenpflichtiger Inhalt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hatte zuletzt den Nutzen der Geräte für eine Verkehrswende bezweifelt. Er erwägt sogar Sperrzonen, um das – schon jetzt verbotene – Fahren durch Fußgängerzonen wie die Rheinuferpromenade zu unterbinden. Auch das chaotische Abstellen im öffentlichen Raum führt zu Kritik, in Düsseldorf erproben Stadt und Anbieter derzeit feste Parkzonen.Kostenpflichtiger Inhalt Ein stadtweites Konzept wird vorbereitet.

(arl)
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