Kunst Akademie mit großer Kunst und einem Feueralarm

Düsseldorf · Das war ein Akademie-Abend mit warmen Worten und einem unerwarteten Zwischenfall.

 Lena Newton, Katharina Fritsch, Karl-Heinz Petzinka, Johannes Schütz, Didier Vermeiren und Thomas Kröger (v.l.).

Lena Newton, Katharina Fritsch, Karl-Heinz Petzinka, Johannes Schütz, Didier Vermeiren und Thomas Kröger (v.l.).

Foto: Anne Orthen (ort)

Ein denkwürdiger Augenblick war das für die Kunstfreunde: Bis auf den letzten Platz besetzt war die Aula der ehrwürdigen Kunstakademie Düsseldorf. Die berühmte Akademie-Woche begann am Montagabend mit der Eröffnung des Rundgangs für geladene Gäste – von Mittwoch an ist das Haus für alle geöffnet. Drei Professoren verabschiedete der amtierende Rektor, der Architekt Karl-Heinz PetzinkaKatharina Fritsch, Didier Vermeiren und Johannes Schütz erhalten die Goldmedaille der Akademie, die es seit dem vorigen Jahr gibt.

 Damit hatte niemand gerechnet: Feuerwehreinsatz am Abend der Verabschiedung der Kunstakademie-Professoren.

Damit hatte niemand gerechnet: Feuerwehreinsatz am Abend der Verabschiedung der Kunstakademie-Professoren.

Foto: Anne Orthen (ort)

„Katja“ nennt Petzinka die große Fritsch. Seit 2019 war sie an der Akademie Professorin. Authentisch sei sie, authentisch somit auch ihre Kunst. Schütz kam im gleichen Jahr. „Einfach, klar, radikal“ – diese Worte fand der Akademierektor für ihn. Vermeiren – seit den 1970er-Jahren bekannt für seine Skulpturen, wird ebenfalls neue Wege gehen. Einen langen Applaus gab es für das Trio, als es geschlossen auf der Bühne die Medaillen entgegen nahm, die Siegfried Anzinger entworfen hat. Auf der einen Seite zeigt sie ein von Paul Klee gestaltetes Siegel, auf der anderen einen Apachen-Häuptling.

Die Nachfolger sind auch schon bestellt und waren – bis auf Katrin Mayer – auch da. Professor der Baukunst wird der Berliner Architekt Thomas Kröger. Schütz’ Nachfolgerin wird Lena Newton.

Das Forum nutzte Petzinka auch, um erneut eine Lanze für die Kunst zu brechen. „Wir wollen von der großen Freiheit erzählen, die unser Lebenselixier an dieser Akademie bedeutet“, betonte Petzinka. Sie sei Quell der Inspiration und auch manchmal der Provokation“, sagt er und meinte stolz, dass die Akademie auch auf andere Kontinente abstrahle. Als Meilenstein in der Geschichte bezeichnete er das: Am Donnerstag startet eine Ausstellung im K21, in der unter dem Namen „Planet 58“ Absolventen der Akademie ihre Werke ausstellen. Zu verdanken sei das der Leiterin der Kunstsammlung NRW, Susanne Gaensheimer.

Mit dem letzten Foto auf der Bühne geschah dann dieses: Der Feueralarm ging los – die Gäste schauten sich verdutzt an, und für einen Moment dachte manch einer, das sei Teil einer Kunstinszenierung. Die Vehemenz des Haustechnikers, die Kunst-Community nach draußen zu bugsieren, machte aber rasch deutlich, dass der Alarm schon echt war. Für einige Minuten versammelten sich also Ehrengäste und Studenten auf der Straße zum unverhofften und sicher interessanten Plausch, bevor es – nach der Entwarnung – wieder in die Akademie ging. B. Pavetic

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