Arbeiten in Düsseldorf Agentur Stagg & Friends zeigt ihre Büros im Medienhafen

Düsseldorf · Die Event-Agentur hat ihre Räume im denkmalgeschützten Gebäude „Wolkenbügel“ zu einem modernen Erlebnis-Arbeitsplatz gemacht. Die Terrasse ist besonders beliebt – und zieht manchmal überraschende Besucher an.

 Das Lichtkonzept in den Räumen von Stagg & Friends soll für eine angenehme Atmosphäre sorgen.

Das Lichtkonzept in den Räumen von Stagg & Friends soll für eine angenehme Atmosphäre sorgen.

Foto: Stagg & Friends/D.G. Huebler

Für die Düsseldorfer Event-Agentur Stagg & Friends ist das Büro-Umfeld mehr als eine zweckmäßige Immobilie – es ist ein Schlüssel zu kreativem und produktivem Arbeiten. Und so hat man sich beim Umzug aus Golzheim in das denkmalgeschützte Pumpenhaus – einen Teil des markanten „Wolkenbügels“ im Medienhafen – viele Gedanken um die richtige Atmosphäre gemacht. „Wir haben uns gefragt: Wie wollen wir künftig arbeiten“, sagen die Geschäftsführer Adone Kheirallah und Göran Göhring. Das ist nicht nur wichtig, weil mancher Arbeitnehmer im Büro fast ebenso viel Zeit verbringt wie zuhause – sondern auch deshalb, weil das Unternehmen sozusagen qua Amtes Events und Erlebnisse kreiert: „Da sollte auch der Arbeitsplatz ein Erlebnis bieten“, sagt Kheirallah. Und so war die Idee des „Experience Hub“ geboren, wie die Agentur ihren Sitz nennt. Dass er genau an dieser Stelle stehen würde, mitten im quirlig-kreativen Umfeld des Medienhafens, sei bei der Besichtigung schnell klar gewesen

Kreiert wird hier das, was im Agentur-Sprech „Markenerlebnis“ heißt, oder auch „Produkterlebnis“. Für große Unternehmen wie Daimler, Henkel, Seat oder Volkswagen entwickelt Stagg & Friends verschiedene Veranstaltungen, digitale und reale Events – beispielsweise aufwendige Vertriebsschulungen für die Händler einer Automarke oder Produkt-Präsentationen, mit denen unter anderem Blogger angesprochen werden sollen. Die Düsseldorfer werden auf ihrem Gebiet zu den innovativsten Agenturen des Landes gezählt und sammeln entsprechende Auszeichnungen. Ihre Aufgabe sei es, Erlebnisse zu schaffen, sagen sie, und Menschen für Themen zu begeistern: „Der Mensch braucht immer neue Impulse.“

Wie sie dieses Konzept am eigenen Arbeitsplatz umgesetzt haben, zeigen die Chefs gern bei einer Führung über die gut 1500 Quadratmeter große Fläche, auf der ihre aktuell 65 Mitarbeiter an verschiedenen Projekten tüfteln. Wirtschaftswissenschaftler sind darunter, Kommunikationsexperten, Digital-Kenner und Vertreter vieler andere Fachrichtungen. Das Konzept des agilen Arbeitens hat sich hier durchgesetzt: „Jeder Mitarbeiter kann sich theoretisch jeden Tag einen neuen Platz suchen“, sagt Göhring: „In der Praxis finden sich meistens die Teams zusammen, die gerade zusammen an einem Projekt arbeiten.“ Auch die Vorgesetzten beteiligen sich an dem Konzept, arbeiten je nach ihren aktuellen Aufgaben mal zurückgezogener, mal als Ratgeber und Ansprechpartner mittendrin: „Eben da, wo wir gebraucht werden oder mal eingreifen müssen.“

 Der Wolkenbügel ist ein architektonisch anspruchsvolles und entsprechend bekanntes Gebäude im Medienhafen.

Der Wolkenbügel ist ein architektonisch anspruchsvolles und entsprechend bekanntes Gebäude im Medienhafen.

Foto: Stagg & Friends/D.G. Huebler

Insgesamt bietet das Gebäude den Mitarbeitern 75 physische Arbeitsplätze und weitere 120 Sitzplätze etwa in Konferenz-Räumen oder Besprechungs-Inseln. Der „Playground“ ist eine Ecke mit Kochinsel und Tischen, an denen Mitarbeiter gemeinsam essen, sich aber auch für Besprechungen treffen. Das „Easedeck“ auf einer Galerieebene ist mit Liegeplätzen und Sitzsäcken ausgestattet – Raum, um sich auf die eigenen Gedanken zu konzentrieren.

Manche Elemente mag man für Spielereien eines Unternehmens der Kreativbranche halten, den Boxsack etwa, den Kickertisch oder den Flipper-Automaten. Aber dieser Bereich ermögliche es auch, mal den Kopf frei zu bekommen, sagt Göhring. Und schließlich sind da auch die anderen Elemente, die Telefonzellen für diskrete Gespräche etwa oder die Kommunikationsinseln, und zwar alles mit einem blendfreien Lichtkonzept, das sich an die äußeren Lichtverhältnisse anpasst, und in einer von den Spuren des alten Industrieumfelds geprägten Atmosphäre.

 Besprechen kann man sich auch hinter Glas.

Besprechen kann man sich auch hinter Glas.

Foto: Stagg & Friends/D.G. Huebler

Ein Highlight gibt es im Konferenzraum, wo sich durch den gläsernen (!) Boden ein Blick nach unten in die alte Pumpenhalle bietet – ein bisschen Vertrauen in die solide Bauweise muss man dafür haben. Die hübsche 200-Quadratmeter-Terrasse mit Blick auf das Hafenbecken ist übrigens nicht nur bei den Mitarbeitern in den Pausen und abendlichen Outdoor-Yoga-Gruppen gefragt: „Manchmal verirren sich auch Hafen-Besucher hierher und fragen dann, ob sie auch etwas bestellen können“, erzählt Göhring lächelnd: „Wenn es gerade passt, bekommen sie dann auch einen Kaffee.“

Gastfreundlich ist man aber ohnehin gerne bei Stagg & Friends: Die Räume, auf die die Agentur so stolz ist, werden regelmäßig auch für Veranstaltungen anderer Organisationen zur Verfügung gestellt. Die Events, beispielsweise von Verbänden organisierte Vorträge, sollen nach Möglichkeit auch für die Agentur-Mitarbeiter geöffnet sein, damit sie davon profitieren können. „Dieses Haus verdient es, genutzt zu werden“, sagt Adone Kheirallah.

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