Landesweiter Protest Ärzte an der Düsseldorfer Uniklinik streiken – was Patienten wissen müssen

Düsseldorf · Der Marburger Bund ruft im Tarifstreit um bessere Arbeitsbedingungen zum Warnstreik an der Düsseldorfer Uniklinik auf. Was die Gewerkschaft fordert und was der Streik für Patienten bedeutet.

Universitätskliniken bundesweit werden am 30. Januar bestreikt.

Foto: Christoph Schroeter

Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit ohne einen Durchbruch geendet hat, ruft der Marburger Bund jetzt die Ärztinnen und Ärztinnen an Unikliniken zu einem Warnstreik auf. Der Marburger Bund, mit rund 137.000 Mitgliedern der größte deutsche Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft, begründet diesen Schritt damit, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sich weigere, „grundlegende Verbesserungen der Tarif- und Arbeitssituation von Ärztinnen und Ärzten in Universitätskliniken zu vereinbaren“. Auch an der Düsseldorfer Uniklinik müssen Patientinnen und Patienten mit spürbaren Einschränkungen am Dienstag, 30. Januar, rechnen.

„Die Länder lassen die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken im Regen stehen“, sagte Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes, nach der dritten und jüngsten Verhandlungsrunde zwischen Marburger Bund und TdL. Der Marburger Bund fordert linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit nachts, an Wochenenden und Feiertagen.

Dabei gehe es auch darum, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen, bei denen Ärztinnen und Ärzte mehr finanzielle Wertschätzung erfahren würden als in Universitätskliniken. Der zur Diskussion stehende Tarifvertrag betrifft mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitätskliniken. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung soll am 30. Januar zwischen 13 und 15 Uhr in Hannover stattfinden.

Wie sehr wird der Warnstreik die Patientenversorgung an der Düsseldorfer Uniklinik einschränken? Es muss mit Ausfällen gerechnet werden, wie groß das Ausmaß sein wird, kann man aber vorab nicht einschätzen, weil unklar ist, wie viele Ärztinnen und Ärzte dem Streikaufruf folgen werden. „Es kann auch am UKD zu einzelnen Einschränkungen in der Patientenversorgung kommen“, heißt es von der Uniklinik.

Mit der Gewerkschaft sei eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen worden. „Notfälle und dringliche Behandlungen sind daher grundsätzlich nicht beeinträchtigt“. Patientinnen und Patienten, bei denen eine planbare Behandlung an diesem Tag verschoben werden muss, werden demnach von den Behandlungsteams informiert.

Die Düsseldorfer Uniklinik ist an den Tarifverhandlungen nicht beteiligt, weil die Universitätskliniken in NRW für den Abschluss des Tarifvertrags „Entlastung“ im vergangenen Jahr einen eigenen Arbeitgeberverband gründen und die TdL verlassen mussten. „Wir hoffen daher auf eine schnelle Einigung die für alle Seiten tragfähig ist“, so die Uniklinik.