Neueröffnung Volksbank-Filiale in Düsseldorf 50.000 Euro für Erdbebenopfer

Düsseldorf · Bei der Neueröffnung der sanierten Volksbank-Filiale am Wehrhahn in Düsseldorf wurde dem Kreis der Düsseldorfer Muslime ein Scheck über 50.000 Euro übergeben. Das Geld soll den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien zugutekommen.

 Bei der Wiedereröffnung der Volksbank-Filiale waren dabei: Bürgermeister Josef Henkel (v.r.), die Volksbak-Vorstände Rainer Mellis und Jessica Jüntgen sowie Redouan Aoulad Ali vom KDMM.

Bei der Wiedereröffnung der Volksbank-Filiale waren dabei: Bürgermeister Josef Henkel (v.r.), die Volksbak-Vorstände Rainer Mellis und Jessica Jüntgen sowie Redouan Aoulad Ali vom KDMM.

Foto: Döring, Olaf (od)

Redouan Aoulad Ali strahlte über das ganze Gesicht. Die 50.000 Euro, die er per Scheck vom Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Düsseldorf-Neuss e.G., Rainer Mellis, erhalten hatte, waren gedanklich schon verplant. „Die ganze Summe wird an die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei gehen“, verrät Aoulad Ali, Vorstandsmitglied des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM).

„Im Grenzgebiet zu Syrien ist inzwischen aufgeräumt, aber es ist noch nichts wieder aufgebaut. In der Provinz Hatay ist die Not noch groß. Wir möchten einen Teil dazu beitragen, dass der Weg aus der Not beschritten werden kann.“ Der größte Teil der Summe geht an „Ahbap“, Anadolu Halk ve Barış Platformu (Anatolische Volks- und Friedensplattform), die als Hilfsorganisation vom Musiker Haluk Levent gegründet wurde. „10.000 Euro werden wir an den türkischen Roten Halbmond, also das Rote Kreuz in der Türkei zum Kauf von Zelten weiterleiten“, versprach Aoulad Ali.

Mellis und seine Vorstandskollegin Jessica Jüntgen hatten die Spende anlässlich der Wiedereröffnung der Volksbank-Filiale an der Ecke Am Wehrhahn/Pempelforter Straße überreicht. Sieben Monate war die ehemals im Stil der 1970er-Jahre eingerichtete Bankfiliale kernsaniert worden. In der Zeit mussten die rund 1600 Kunden und Kundinnen der Filiale in der Zentrale an der Kö betreut werden. Der unfreiwillige „Umzug“ klappte erstaunlich gut. „Wir hatten in der ganzen Zeit keine einzige Beschwerde“, erläutert Mellis. „Im Gegenteil. Die Umbaumaßnahmen wurden immer mit Interesse verfolgt. Wir mussten ganz oft die Frage, wie weit es denn sei, beantworten.“

Obwohl es im Bankenwesen aus Kostengründen das große Filialsterben gibt und die Betreuung der Volksbank-Kundschaft an der Kö bestens funktionierte, stand die Filiale in Pempelfort nie auf der Kippe. „Selbstverständlich muss sich eine Filiale rechnen. Aber wir sind als Genossenschaftsbank auch gemeinwohl-orientiert und gehen den anderen Weg.“

Weil die Mitarbeiter der Volksbank aus 31 und der Kundenstamm aus 106 Nationen kommen, Verwandte der Mitarbeiter und der Kundschaft auch im türkischen Erdbebengebiet beheimatet sind, war es für die Volksbanker eine Selbstverständlichkeit, für die Menschen, die schreckliche Zeiten durchleben, vergleichsweise tief in die Tasche zu greifen.

„Wir wollten aber nicht nur einfach spenden, sondern auch wissen, was mit dem Geld passiert. Deshalb haben wir uns an unseren Partner KDDM gewendet, der sich in der Gegend auskennt und am besten weiß, wohin die Spendengelder fließen sollen“, so Mellis. „Deshalb spenden wir mit gutem Gewissen.“

Laut Aoulad Ali hat die KDDM bereits 30 Lkw mit Hilfsgütern in die Türkei gebracht und sich dabei selbst ein Bild von der Situation gemacht. „Deshalb wissen wir, was unterstützt werden muss, und wollen das mit der Spende auch tun.“

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