Prozess in Düsseldorf Serie von Angriffen auf Kinder - 25-Jähriger vor Gericht

Düsseldorf · Wochenlang hatte die Polizei mit großem Aufwand nach einem Unbekannten gesucht, der es in Düsseldorf auf kleine Mädchen abgesehen hatte. Nun steht ein 25-Jähriger wegen einer Serie von Vorfällen vor Gericht.

Nach einer Serie von Angriffen auf kleine Mädchen in Düsseldorf muss ein 25-Jähriger vor Gericht. Der Prozess am Landgericht beginnt am 16. März, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Anklage wirft ihm versuchten und vollendeten Kindesmissbrauch vor. Die Übergriffe auf kleine Mädchen hatten die Düsseldorfer Polizei wochenlang in Alarmbereitschaft versetzt.

Der 25-jährige Deutsche soll für vier Vorfälle verantwortlich sein, bei denen Kinder in der Innenstadt in sexueller Absicht bedrängt und in Hausflure gedrückt wurden. In einem Fall soll er sogar ein neunjähriges Mädchen in der Wohnung überfallen und ihr T-Shirt hochgezogen haben. Weil die Kinder sich vehement wehrten oder Erwachsene rechtzeitig eingreifen konnten, war das Schlimmste in allen Fällen verhindert worden.

Der Angeklagte hatte zunächst seine Unschuld beteuert, dann aber ein Suchtproblem für sein Verhalten verantwortlich gemacht. Die Taten seien zudem anders abgelaufen als ihm vorgeworfen werde.

Sein Verteidiger Lars Horst sagte auf Anfrage, sein Mandant werde sich voraussichtlich zur Sache einlassen. Die Kinder müssten nicht vor Gericht aussagen. Große Bedeutung werde dem psychiatrischen Gutachten zukommen, das aber noch nicht vorliege.

Als der Arbeitslose einer Zehnjährigen, die ihren Hausschlüssel vergessen hatte, ein Eis holte, hatte eine Nachbarin, die dies beobachtet hatte, die Polizei gerufen. Bei der Rückkehr mit dem Eis in der Hand war der Angeklagte festgenommen worden.

Eine Speichelprobe im Landeskriminalamt ergab dann, dass an mindestens zwei früheren Tatorten die DNA des Gesuchten sichergestellt worden war. Die Neunjährige, die er in der Wohnung überfallen hatte, hatte ihn zudem eindeutig wiedererkannt.

Weil die ersten Taten immer freitags in einem bestimmten Stadtteil stattfanden, hatte ein Großaufgebot ziviler Polizeikräfte diesen Bereich wochenlang observiert. Der Verdächtige, der in der Nähe des Polizeipräsidiums wohnte, hatte sein Verhalten aber geändert: Fortan schlug er an anderen Wochentagen in anderen Stadtteilen zu. Das Landgericht hat für den Fall sieben Verhandlungstage eingeplant.

(hsr/dpa)
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