Wirtschaft in Düsseldorf Zahl der Firmenpleiten bleibt auf niedrigem Niveau

Düsseldorf · Die Insolvenzen häufen sich zwar im ersten Halbjahr, erreichen aber mit 182 den zweitniedrigsten Wert seit 2009.

 In der Baubranche ist die Zahl der Insolvenzen in Düsseldorf sogar rückläufig.

In der Baubranche ist die Zahl der Insolvenzen in Düsseldorf sogar rückläufig.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben in Düsseldorf 182 Unternehmen Konkurs angemeldet. Das sind 16 mehr als noch im Vorjahreszeitraum, was einem Anstieg von rund zehn Prozent entspricht. Das geht aus den neuesten Zahlen der Kreditauskunftei Creditreform hervor. Demnach sei zwar die Zahl der Firmeninsolvenzen immer noch deutlich unter dem langfristigen Mittel, aber der prozentuale Anstieg ist der höchste seit dem Jahr 2015.

Die meisten Unternehmenspleiten seien demnach in den ersten sechs Monaten im Dienstleistungssektor und im Handel auszumachen. So meldeten unter anderem die Habitat Deutschland GmbH mit Sitz in der Landeshauptstadt und die Düsseldorfer Filiale des Edel-Outlets Saks Off 5th Insolvenz an. In der Baubranche und im Gastronomiebereich war die Zahl der Firmenpleiten hingegen rückläufig.

„Angesichts der sich allerorten eintrübenden Konjunkturprognosen für die nächsten Monate ist aber davon auszugehen, dass sich der Entwicklungstrend im 2. Halbjahr und somit auch im Gesamtjahr 2019 ins Negative wendet“, schreibt Creditreform in einer Mitteilung. In der zweiten Jahreshälfte dürfte der Negativtrend in der Landeshauptstadt jedoch etwas nachlassen. So geht man bei der Kreditauskunftei davon aus, dass bis zum Jahresende voraussichtlich 364 Unternehmen in die Insolvenz geraten werden, was einem Plus von 34 im Vergleich zu 2018 entspräche. Da viele Unternehmen in Düsseldorf stark export- und handelsorientiert sind, seien diese besonders für internationale Trends, wie die gegenwärtigen Handelskonflikte und den drohenden Brexit, anfällig.

„Noch ist die Lage beim regionalen Insolvenzgeschehen vergleichsweise ruhig. Dennoch sind die Krisenzeichen nicht mehr zu übersehen“, erklärt Edgar Roumen von Creditreform Düsseldorf/Neuss.

Trotz der negativen Entwicklung hatte die Zahl der Unternehmenspleiten im ersten Halbjahr mit 182 den zweitniedrigsten Wert seit zehn Jahren. Nur in den ersten sechs Monaten 2018 lag er mit 166 noch niedriger. Zwischen 2011 und 2016 meldeten jeweils deutlich über 200 Betriebe Konkurs an. Und auch noch 2017 gingen 199 Unternehmen in der ersten Jahreshälfte in die Insolvenz. Auch für das Gesamtjahr 2019 dürfte die Zahl der Firmenpleiten in Düsseldorf den zweitniedrigsten Wert des vergangenen Jahrzehnts erreichen.

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