Wohnraum in Düsseldorf Wohnungen für Uniklinik-Mitarbeiter dank Modellprojekt

Düsseldorf · An der Witzelstraße entsteht ein Neubau mit knapp 160 Wohnungen in verschiedenen Größen. Diese sollen komplett an Beschäftigte des Krankenhauses vermietet werden, die Hälfte der Wohnungen ist öffentlich gefördert. Möglich macht es eine neue Form der Kooperation.

 So wird das U-förmige Gebäude aussehen, das aktuell an der Witzelstraße entsteht. Hier sollen ausschließlich Mitarbeiter der Uniklinik einziehen.

So wird das U-förmige Gebäude aussehen, das aktuell an der Witzelstraße entsteht. Hier sollen ausschließlich Mitarbeiter der Uniklinik einziehen.

Foto: SWD

Die Universitätsklinik kooperiert mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD), um günstiges Wohnen für Fachkräfte zu ermöglichen. Die SWD wird ein Gebäude an der Witzelstraße mit 159 Wohnungen unterschiedlicher Größen und Preisklassen zur Verfügung stellen, die exklusiv an die Mitarbeiter des Krankenhauses vermietet werden sollen.

Allein 79 davon sind öffentlich geförderte Wohnungen, für die ein Wohnberechtigungsschein benötigt wird – sie sind vor allem für die Mitarbeiter unterer Einkommensklassen gedacht, die Mieten liegen bei 6,25 bis 7,25 Euro je Quadratmeter. Weitere 31 Wohneinheiten gehören zum preisgedämpften Segment, der Rest ist freifinanziert. Das Gebäude soll 2020 fertiggestellt werden.

Der Vorstandschef des Universitätsklinikums (UKD), Frank Schneider, wies darauf hin, dass das Krankenhaus mit rund 7000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Stadt sei. Gleichzeitig ist es der einzige Maximalversorger Düsseldorfs – also ein Krankenhaus, dessen Leistungen und medizinisch-technische Einrichtungen deutlich über die anderer Kliniken hinausgehen: „Aber wir haben ein Problem mit der Mangelware Fachkräfte“, fügte er hinzu. Einige hätten bereits gekündigt, weil man ihnen keine kostengünstige Betriebswohnung anbieten konnte. „Aber wir werden verhindern können, dass einige Mitarbeiter kündigen, wenn wir ihnen eine geeignete Wohnung anbieten können.“

In einer attraktiven und entsprechend „preisintensiven“ Stadt wie Düsseldorf mit einem umkämpften Mietmarkt sei das ein gutes Argument, um Bewerber vom UKD zu überzeugen, fügte der kaufmännische Direktor der Uniklinik, Ekkehard Zimmer, hinzu. Er wies auch auf die kurzen Wege zwischen der Witzelstraße und dem Krankenhaus hin.

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Foto: Ingenhoven

Düsseldorf hat in vielen Bereichen des städtischen Lebens ein Fachkräfte-Problem: Es fehlen etwa Fahrerinnen und Fahrer bei der Rheinbahn, Pflegekräfte in Kliniken und Altenheimen sowie Erzieherinnen in den Kitas. Am Donnerstag beschloss der Rat sogar, dass ein Maßnahmenkatalog erstellt werden soll, um mehr Fachkräfte für Düsseldorf zu begeistern – etwa durch bessere Wertschätzung für bestimmte Berufsfelder oder Arbeitszeitmodelle. Für viele Beschäftigte in eher niedrigen Lohngruppen ist aber auch das Thema Geld entscheidend – und vor allem die Frage, ob sie sich in der Nähe ihres Arbeitsplatzes eine Wohnung leisten können.

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Foto: Celina Dolgner

Bei der Uniklinik sind den Angaben zufolge etwa 1000 Arbeitskräfte beschäftigt, die mit ihrem Verdienst im Bereich der geförderten Wohnungen liegen – vor allem Teilzeitkräfte, Schüler und Praktikanten. In der Einkommenskategorie für preisgedämpfte Wohnungen gebe es rund 2400 Beschäftigte. Die Geschäftsführerin der SWD, Eva-Maria Illigen-Günther, sagte, man freue sich, vor allem geringer verdienenden UKD-Beschäftigten ein bezahlbares Mietangebot zu machen.

Die Wohnungen werden von den Mietern direkt über die SWD angemietet – Bedingung ist, dass man bei der Uniklinik beschäftigt ist und bleibt. Illigen-Günther kündigte an, man werde im Fall eines drohenden längeren Leerstandes die Wohnungen natürlich auch für andere Mieter zur Verfügung stellen. Damit sei aber angesichts der großen Nachfrage nicht zu rechnen.

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