Erfolg trotz Krise Dubai lockt Düsseldorfer Firmen

Düsseldorf · Zwar lässt die Finanzkrise keine Region unberührt. Trotzdem geht in den Emiraten der Ausbau weiter voran. Unternehmen aus der Landeshauptstadt mit exklusivem Angebot liefern dazu nötige Produkte und Dienstleistungen.

Luxus-Shopping in Dubai
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In Dubai heißt das Motto: nicht kleckern, sondern klotzen. Kein Wunder, dass das Land Firmen aus der ganzen Welt anlockt, die dort Geschäfte machen wollen. Auch eine Reihe von Düsseldorfer Firmen engagiert sich dort, und das — trotz Krise — mit Erfolg.

Licht im Raum Vor fünf Jahren ging Daniel Klages zum ersten Mal mit seiner Firma auf die Index, eine internationale Messe für Möbel und Interieur. Seitdem sprechen sich seine ausgefallenen Lösungen für Beleuchtung bei Architekten und anderen Entscheidern herum. Zurzeit fertigt die Düsseldorfer Firma mit Produktionsstätte in Wuppertal gerade 224 Wandleuchten für einen 120 Etagen hohen Tower in Saudi Arabien. Nach Jeddah gingen vor einiger Zeit 16 große Kronleuchter.

In der größten Shopping Mall der Welt in Abu Dhabi werden im März 50 Leuchter der Firma montiert. Für eine große Moschee in Dubai hat die Firma einen Kronleuchter mit elf Metern Durchmesser konzipiert. Sechs bis zwölf Wochen im Jahr ist einer der 45 Mitarbeiter in der Region unterwegs, um Kunden zu betreuen und Kontakte zu pflegen. Und Klages ist auch für die Zukunft optimistisch, zumal er bereits Wirtschaftskrisen Anfang der 90er Jahre und nach dem Platzen der Internetblase miterlebt hat: "Unsere Erfahrung ist: Es gibt immer noch Projekte, aber es prügeln sich mehr Leute darum."

Schwitzke & Partner Das Designbüro, das seit 20 Jahren Läden im Bereich Mode, Lifestyle und Finanzdienstleistung gestaltet, ist seit 2007 mit einem Büro in Dubai vertreten. Die acht Mitarbeiter bedienen von dort aus die Region des mittleren Ostens (Indien, Saudi Arabien, Kuweit, Emirate und Oman). In der Branche gilt Dubai als Showroom für Modemarken. Laden-Typen, die sich dort durchsetzen, werden anschließend in den arabischen Nachbarländern übernommen.

In Saudi-Arabien beispielsweise müssen die Designer Besonderheiten berücksichtigen. Gänge dürfen nicht schmaler als 1,20 Meter sein, damit sich Personen nicht zufällig berühren. Umkleidekabinen sollten komplett geschlossene Türen haben. Wichtig ist auch ein VIP-Bereich im Laden, wo einem gesamten Familien-Clan die Kollektionen präsentiert werden kann. "Dubai lebt davon, sich immer wieder weiterzuentwickeln. Das macht die weltweite Anziehung aus. Es muss eben Attraktionen geben, die dazu anregen, hierherzu kommen und so die Marke "Dubai" mit Leben zu füllen. Das ist ein sehr spannender Prozess", sagt Markus Schwitzke, der die Niederlassung in Dubai leitet. Da die Unternehmen im Einzelhandel investieren, seien die Perspektiven trotz Finanzkrise noch immer gut, erklärt Geschäftsführer Karl Schwitzke.

Klüh Auch der Düsseldorfer Dienstleister Klüh freut sich in den Emiraten über ein anhaltendes Wachstum. 2007 stieg die Firma bei Berkeley Services Middle East mit einem Anteil von 49 Prozent ein und wurde damit in der Golfregion Marktführer in den Bereichen Reinigung, Catering, Sicherheit und Facility Management. Das Unternehmen mit 4100 Mitarbeitern steigerte seinen Umsatz von 17,6 Millionen (2007) auf 28,3 Millionen Euro im vorigen Jahr. Zu den Kunden zählen die Emirates Airline, das Jumeirah Beach Hotel und die Wafi City Shopping Mall. Der jüngste Großauftrag: das Megahotel Atlantis at the Palm in Dubai mit 1539 Zimmern.

Messe Düsseldorf Ihre guten Kontakte zu Ausstellern setzt die Messe auch bei der Kooperation mit Veranstaltern in Dubai ein. Seit 2005 akquiriert die Messe für die Arab Plast europäische und amerikanische Aussteller, die deutsche Beteiligung an der Int'l Boat Show hat die Messe erstmals 2007 organisiert. Für die Arab Health, Medica-Pendant, hatte die Messe im Januar die Präsentation der NRW-Firmen organisiert.

Dabei sieht die Messe ihr Engagement nicht als Einbahnstraße, wie Sprecherin Eva Rugenstein erklärt. Über die Messen in Dubai erfahren die Besucher und Aussteller auch von den großen Veranstaltungen K, Medica sowie Wire and Tube in Düsseldorf. Auch wenn das Wachstum in dem Raum durch die Krise geschmälert ist, seien die Prognosen nach wie vor gut. "Wir glauben an den Markt."

(RP)
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