Düsseldorf Drei Stunden Anreise zum Empfang

Düsseldorf · Der frühere Intendant Fritz Pleitgen besuchte die Schumann-Hochschule.

Düsseldorf: Drei Stunden Anreise zum Empfang
Foto: Hans-Juergen Bauer

Drei Stunden hatte die Anreise nach Düsseldorf in Folge des morgendlichen Sturms gedauert, doch von derart unbeeinflussbaren Dingen ließ sich der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen gestern nicht die Laune verderben. "Wenn man aus Köln kommt, rechnet man nicht damit, dass man es in Düsseldorf leicht hat", sagte er gut gelaunt in seiner Rede beim Neujahrsempfang der Robert-Schumann-Hochschule (RSH). Mancher werde sich fragen, warum ein "abgetakelter Journalist" diese Ansprache halten solle. "Und das frage ich mich auch."

Der frühere Russland-Korrespondent beantwortete die Frage mit einer leidenschaftlichen Rede über die politische Situation in der Ukraine, zeigte sich begeistert von der musikwissenschaftlichen Kooperation der Hochschule mit der nationalen Akademie der Künste in Kiew und schwärmte von der vielfältigen Kultur in dem osteuropäischen Land: "Die Tradition der Volksmusik ist dort bis heute ungebrochen." Das Land komme nicht mit leeren Hände in die EU, sondern werde sie bereichern.

Rektor Raimund Wippermann, der die Zeit bis zu Pleitgens Eintreffen im Wechsel mit den begabten Nachwuchsmusikern der Hochschule gefüllt hatte, hob auch deren zahlreiche andere wichtige Kooperationen hervor und bedankte sich bei Partnern, Freunden und Förderern. Sie trügen zur erfolgreichen Arbeit der RSH bei. Zudem betonte er deren große musikalische Vielfalt, die sich nicht zuletzt im Programm des Abends zeigte. Das reichte vom klassischen Streichquartett bis zum Derendorfer Salonorchester: "Und alle Mitwirkenden sind Studierende bei uns."

Die Bandbreite solle auch zeigen, dass die Hochschule den Reichtum der musikalischen Tradition auf lebendige Weise pflege, "aber dass wir gleichzeitig auch offen sind für neue Ansätze".

(RP)
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