Düsseldorf Drei Rohrbrüche in sechs Monaten

Düsseldorf · Immer wieder war die Zuleitung, die zu Heinz Weiß' Haus führt, beschädigt, mit der Folge, dass sein Vorgarten unter Wasser stand. Nach der ersten Reparatur entstanden dem Bilker sogar Kosten in Höhe von 1000 Euro.

 Heinz Weiß ist sauer, weil vor seiner Tür seit Monaten eine Baustelle steht und er immer wieder Probleme mit der Zuleitung zu seinem Haus hat.

Heinz Weiß ist sauer, weil vor seiner Tür seit Monaten eine Baustelle steht und er immer wieder Probleme mit der Zuleitung zu seinem Haus hat.

Foto: andreas bretz

Bis zum Hals steht Heinz Weiß das Wasser zwar nicht, bisweilen steigt es aber knöchelhoch. Er hat die gestrichen Nase voll - drei Mal gab es in den letzten sechs Monaten einen Rohrbruch vor seiner Tür, zwei Mal war die Zuleitung zu seinem Haus an der Norfer Straße betroffen, einmal das Grundstück seines Nachbarn. Immer wieder wurde sein Vorgarten in Mitleidenschaft gezogen, die Platten auf dem Gehweg hoben sich. Im Januar wurde das erste Leck bemerkt, "damals hat man einfach in meinem Garten gegraben, ohne mich zu fragen", erzählt Weiß, im Haus selbst sollen ebenfalls Teile ersetzt worden sein. "Wasser lief anschließend keins mehr", erzählt der Bilker, die Leitungen seien allesamt verstopft gewesen - im Erdgeschoss wie im Keller. Selbst die Toilettenspülung streikte, "was mir im Nachhinein einen Schaden von 1000 Euro bescherte", erzählt Heinz Weiß. "Die Netzgesellschaft aber hat den Schaden nicht übernommen", sagt der Eigentümer, "obwohl ich versucht habe, Kontakt aufzunehmen." Zum Glück hat er einen Teil des Betrags von der Versicherung erstattet bekommen.

Ende Mai dann folgte der nächste Rohrbruch, vor dem Haus seines Nachbarn. Wieder stand sein Rasen unter Wasser, die Gartenmauer zum Nachbargrundstück hatte sich ein Stück gehoben. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt der Bilker, der seit dem dritten Rohrbruch im August die Nase voll hat, auch "weil die Netzgesellschaft sich nie mit uns in Verbindung gesetzt hat". Über die Baufirma, die die Grube vor seiner Tür zuletzt behelfsmäßig abgedeckt hat, erfuhr der Anwohner, dass die Zuleitung komplett erneuert werden muss. Dann wäre immerhin die Flickschusterei, wie es Weiß nennt, erledigt. Aber er hätte gern einen genauen Plan gehört von den Verantwortlichen.

Tagelang probierte er es bei der Netzgesellschaft, einer Tochter der Stadtwerke. "In der Zentrale hat man den Verantwortlichen immer entschuldigt", sagt Weiß. Stadtwerke-Sprecher Michael Pützhoven kann kaum glauben, dass Heinz Weiß am Telefon nicht weitergeholfen wurde. Aber ganz ausschließen will er es auch nicht. Er hat sofort reagiert und Antworten auf die Fragen des Anwohners der Norfer Straße parat: Mit dem Bauleiter der beauftragten Firma hat Pützhoven Rücksprache gehalten, mit dem Bauleiter der Netzgesellschaft ebenfalls. "Über die abschließenden Arbeiten soll Herr Weiß sofort informiert werden", sagt Pützhoven, was schließlich auch passiert ist. "Im Raketenverfahren wollen die eine neue Leitung machen", sagt Weiß, der keine Schadensmeldung stellen muss bei der Netzgesellschaft für entstandene Kosten, fügt Pützhoven hinzu. "Das geht automatisch. Und der Garten wird in den Zustand zurückversetzt, wie er vorher war."

Eine Schadensmeldung aus dem Frühjahr dagegen sei nie bei der Netzgesellschaft angekommen, sagt der Sprecher, "ich hatte aber mehrfach Kontakt mit der Rechtsabteilung dort", entgegnet Weiß.

Immerhin hat der Bilker jetzt die Gewissheit, dass es so schnell nicht wieder einen Rohrbruch gibt an seiner Straße, "Hauptsache die Rosen und der Lavendel überstehen die Arbeiten", sagt er.

(RP)
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