Mangel an Wohnraum Drei neue Düsseldorfer Stadtteile

Düsseldorf · Der Umbau ist total: Insgesamt 2500 Wohnungen und hunderte Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen auf den Arealen der Ex-Reitzensteinkaserne, im Quartier Central auf dem Ex-Güterbahnhofgelände Derendorf und auf dem Areal des alten Hohenzollernwerks.

 Dieses Hochhaus baut Pandion in München-Obersendling. Nach RP-Informationen werden die Hochhäuser im Quartier Central sehr ähnlich aussehen.

Dieses Hochhaus baut Pandion in München-Obersendling. Nach RP-Informationen werden die Hochhäuser im Quartier Central sehr ähnlich aussehen.

Foto: pandion

16 000 Wohnungen fehlen bis zum Jahr 2020: Der Mangel an Wohnraum führt zu angestrengten Bemühungen, künftig Häuser und Wohnungen in hoher Zahl zu bauen. Allein auf drei großen Gebieten im Stadtgebiet werden in den nächsten Jahren rund 2500 Wohnungen und mindestens 350 Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Auf dem Gelände des Ex-Güterbahnhofs Derendorf sind schon große Teile bebaut.

 Die neuen Wohnriegel auf dem Gelände der Ex-Kaserne Reitzenstein werden mit viel Platz fürs Grün gebaut.

Die neuen Wohnriegel auf dem Gelände der Ex-Kaserne Reitzenstein werden mit viel Platz fürs Grün gebaut.

Foto: pandion

Das Gebiet der ehemaligen Reitzensteinkaserne ist erschlossen, im Februar 2012 beginnen die ersten Bauarbeiten. Das riesige Areal des ehemaligen Hohenzollernwerks in Flingern wird in den nächsten Jahren mit rund 1000 Wohnungen bebaut. Das alles sind nicht nur neue Wohngebiete. Es entstehen drei neue Stadtteile, in denen auch Infrastruktur wie Kindergärten, Supermärkte, Gesundheitsstationen oder Bürger-Service-Punkte das Leben im neuen Stadtviertel organisieren.

Gartenstadt Reitzenstein 350 Einfamilienhäuser und 700 Wohnungen: Das 23 Hektar-Areal auf dem Gelände der ehemaligen Reitzensteinkaserne ist bereits erschlossen. In den nächsten Monaten beginnen die ersten Bauarbeiten an der Lenaustraße. Alte Kasernenbauten wurden abgerissen. 320 Millionen Euro werden hier von mehreren Investoren verbaut werden. 32 Millionen investiert ab Februar die Kölner Pandion. 98 Wohnungen zwischen 52 und 180 Quadratmeter groß, kosten je nach Ausstattung bis zu 4500 Euro pro qm. Im Juni 2013 sollen die Wohnungen fertig sein. Das Besondere: Trotz großer umfangreicher Bebauung wird zwischen den Wohnriegeln 40 Meter Platz sein. Für Park, Bäume und Rasenflächen.

Viele Wohnungen werden als Eigentum verkauft werden. Zahlreiche könnten aber dann auch als Mietwohnungen angeboten werden. Nach weiteren Bebauungen werden bis etwa 2020 rund 700 Wohnungen und 350 Häuser entstehen. Der städtebauliche Entwurf sieht zudem eine Kindertagesstätte, eine Jugendfreizeitstätte und einen Supermarkt mit Vollsortiment vor.

Quartier Central Auf dem Gelände des Ex-Güterbahnhofs Derendorf entsteht bis 2015 der neue Stadtteil mit mehr als 800 Wohnungen. Die ersten 262 im Neubaugebiet "Le Flair" stehen im Rohbau, Ende des Jahres ziehen die ersten Mieter und Eigentümer ein. Entlang der Schirmerstraße sind in den vergangenen Jahren bereits etliche Wohnblöcke entstanden. Sind die insgesamt 800 Wohnungen fertig, wird ein Service-Punkt als Anlaufstelle für die Bewohner Hilfe bei Gastronomie, Alten- und Krankenhilfe, Kultur und Sportangeboten bieten.

Zur Bahnlinie in östliche Richtung hin werden große Büroriegel entstehen, dazu mindestens zwei Wohnhochhäuser mit jeweils 55 Meter Höhe. Die Wohnungen und die Bürogebäude umrahmen große Parks und Promenaden, das gesamte Viertel soll einen autarken Charakter erhalten.

Hohenzollerngelände Das 14,5 Hektar große Gelände in Flingern soll in Zukunft einmal bis zu 1000 Wohnungen und 120 000 Quadratmeter Bürofläche beherbergen. Der Investor BCP hat das Gelände direkt neben der Metro 2008 erworben, das Unternehmen will rund eine halbe Milliarde auf dem Areal investieren. Schon in naher Zukunft soll Baubeginn sein.

Der von BCP beauftragte Projektberater Ulrich Tappe hat jedenfalls angekündigt, dass ein Name für dieses neue Viertel demnächst verraten werden soll. Es soll dem Vernehmen nach aber kein Anglizismus und auch nichts Französisches sein. "Es klingt nach Düsseldorf", hat Tappe der Immobilienzeitung gesagt.

(RP)
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