Scheinwerfer ohne UV-Filter vor Tonhalle Drei Jahre nach dem ESC - Techniker verurteilt

Düsseldorf · Um ihren Stars nahe zu sein, die auf rotem Teppich vorbeiflanierten, hatten sich Musik-Fans im Mai 2011 im Vorfeld des Eurovision Song Contest (ESC) zum Grand-Prix-Empfang nahe der Tonhalle versammelt. Doch danach mussten 19 Fans mit Verbrennung an Gesicht und Dekolleté sowie Verblitzungen der Augen behandelt werden.

 Durch die starken Scheinwerfer beim Empfang vor der Tonhalle wurden im Mai 2011 13 Menschen leicht verletzt.

Durch die starken Scheinwerfer beim Empfang vor der Tonhalle wurden im Mai 2011 13 Menschen leicht verletzt.

Foto: RP, Andreas Endermann

Ursache waren Scheinwerfer, die ohne UV-Filter aufgestellt wurden und Verbrennungen zweiten bis dritten Grades verursachten. Wegen fahrlässiger Körperverletzung müssen ein Aufsteller (60) und sein Sohn (30) laut Amtsgericht jetzt je 4500 Euro Strafe zahlen.

 Victoria Schulz (14) erlitt "Verblitzungen" an den Augen.

Victoria Schulz (14) erlitt "Verblitzungen" an den Augen.

Foto: RP, Andreas Endermann

Um Eurovisions-Stars, dazu OB Dirk Elbers oder Lena Meyer-Landrut mal ganz aus der Nähe zu sehen, hatten sich die Fans versammelt. Ausgeleuchtet wurde der Event von den Angeklagten — und zwar fehlerhaft, so die Anklage. Kaum war die Star-Parade vorbei, beklagten 19 Besucher Augenreizungen sowie Hautverbrennung bis hin zur Blasenbildung.

"Scheinwerfer waren nicht mein Fachgebiet"

Der Junior-Angeklagte erklärte, die "Scheinwerfer waren nicht mein Fachgebiet". Sein Vater gab zu, ihm sei "in dem Stress einfach durchgegangen", dass an den Scheinwerfern — nur für geschlossene Räume zugelassen — die UV-Filter fehlten. Kombiniert mit dem Sonnenlicht, sorgten die zwei Masten mit je drei Scheinwerfern, die direkt auf das Publikum ausgerichtet waren, dann für die Verletzungen der Fans von Lena Meyer-Landrut.

Ursprünglich sollten Vater und Sohn als Verantwortliche einer Veranstaltungsfirma laut schriftlichen Strafbefehlen sogar je 7500 Euro zahlen. Das Düsseldorfer Amtsgericht hat diese Strafen aber reduziert.

Vater und Sohn räumten Versäumnisse ein, zeigten Reue und baten die ESC-Fans um Entschuldigung.

(RP)
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