Düsseldorf Drei Hochhäuser mit 390 Wohnungen

Düsseldorf · Der Kölner Entwickler Pandion baut demnächst in Pempelfort ein erstes 18-geschossiges Hochhaus im Quartier Central, zwei weitere kommen hinzu. Das ist aber erst der Anfang. Viele sehen in Wohntürmen eine Lösung für den Wohnungsmangel. Experten warnen vor neuen Ghettos.

 So werden die neuen Hochhäuser im Quartier Central in Pempelfort aussehen.

So werden die neuen Hochhäuser im Quartier Central in Pempelfort aussehen.

Foto: Pandion

Als das Quartier Central auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Derendorf vor Jahren geplant wurde, sollten als Riegel zu den Bahnlinien ausschließlich Bürobauten entstehen. Der wachsende Wohnungsmangel in Düsseldorf hat die Investoren aber umdenken lassen.

 In den Wohnungen dominieren große Glasflächen, die einen imposanten Ausblick auf das neue Stadtviertel bieten.

In den Wohnungen dominieren große Glasflächen, die einen imposanten Ausblick auf das neue Stadtviertel bieten.

Foto: Pandion

Der Kölner Entwickler Pandion wird dort nicht nur Geschosswohnungsbau mit rund 210 Wohnungen errichten; in dem neuen Stadtquartier entsteht in Kürze das erste Wohnhochhaus, das in Düsseldorf nach etlichen Jahren wieder gebaut wird. 130 Wohnungen auf 18 Geschossen, zwischen 50 und 220 Quadratmeter groß, die meisten mit großen Glasflächen für den optimalen Ausblick auf die Promenade.

Doch das ist erst der Anfang. Ein zweites Baufeld hat Pandion vor kurzem verkauft. Aber auch der Entwickler wird dort ein Hochhaus in gleicher Größenordnung bauen. Ein drittes Baufeld hat sich Pandion ebenfalls gesichert. Nach Redaktions-Informationen gilt es als sicher, dass das Kölner Unternehmen auch dort ein drittes Wohnhochhaus bauen wird.

Insgesamt werden in den drei Hochhäusern mit jeweils rund 55 Metern Höhe also etwa 390 Wohnungen entstehen. Dazu kommt der Geschosswohnungsbau mit jeweils 70 Wohnungen. Insgesamt sind so also 600 Wohnungen in diesem Bereich geplant. Zudem sind rund 900 Wohnungen entweder bereits zur Schirmerstraße hin gebaut oder aber sie entstehen künftig im Bauareal "Le Flair". D'or (Golden) soll das jetzt entstehende neue Hochhaus heißen.

Ob die Zukunft des neuen Hochhausbaus in Düsseldorf wirklich golden ist, bleibt abzuwarten. Die eifrige Planung von Wohnhochhäusern beweist jedenfalls: Die Stadt möchte der von allen Instituten prognostizierten wachsenden Einwohnerzahl mit Wohnraum in der Höhe begegnen. Das heißt: Mit dem Quartier Central, den geplanten Wohnhochhäusern an der Erkrather Straße und eventuell auch neuen Hochhäusern mit Wohnungen an der Tuchtinsel in der City bekommt die Skyline Düsseldorfs ein neues Aussehen.

Oberbürgermeister Dirk Elbers spricht sich deutlich für Hochhausneubau aus — unter klaren Bedingungen. "Wir werden in Düsseldorf nur punktuell Wohnhochhäuser planen, die passen und sich einfügen. Da sind vor Jahrzehnten genug Fehler in vielen Städten gemacht worden, die man nicht wiederholen darf", sagte er im Frühjahr. Lebendige Viertel mit qualitativ gutem Wohnraum sollen so entstehen. Eine mögliche Ghettoisierung sei unbedingt zu vermeiden. Auch SPD und Grüne begrüßen diese Entwicklung. "Das Signal ist richtig", sagte Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD). "Bürobauflächen für Wohnraum zu nutzen, entspricht den Anforderungen unserer Stadt. Büros gibt es genug." Aber SPD und Grüne verweisen immer wieder darauf, dass es neben gehobenen Eigentumswohnungen auch bezahlbaren Wohnraum geben müsse.

Kritiker halten Elbers vor, dass neue Wohnhochhäuser nur exklusive Kunden anziehen könnten, für die die hohen Mieten kein Problem darstellten. Andere sind da ebenfalls skeptisch. Etliche Makler sowie und Stadt- und Projektentwickler fürchten soziale Probleme. Deshalb verweist fast jeder Investor, der Hochhäuser bauen will, auf Consierge-Dienste. Eine Art Portier am Eingang soll für Sicherheit und Kontrolle sorgen. Das neue Hochhaus im Quartier Central wird einen solchen Dienste auch bekommen.

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