„Dreck-weg-Tag“ Tausende Düsseldorfer sammeln 32 Tonnen Dreck ein
Düsseldorf · Mit mehr als 11.000 Teilnehmern haben so viele Düsseldorfer beim „Dreck-weg-Tag“ mitgemacht, wie seit Jahren nicht mehr. Die Organisatoren sind sehr zufrieden. Insgesamt wurden 32 Tonnen Dreck eingesammelt.

„Dreck-weg-Tag“ in Düsseldorf - 32 Tonnen Müll eingesammelt
So richtig viele Mitglieder hat Pro Düsseldorf nicht, aber dennoch hat der Verein den Einfluss, mit einer konzertierten und konzentrierten Aktion eine Massenbewegung zu erzeugen. So wie auch diesmal beim „Dreck-weg-Tag“.
„Wir hatten 11.200 angemeldete Teilnehmer. Dazu kommen noch so einige private Initiativen, die sich der Aktion einfach so angeschlossen haben“, erläutert der Pro Düsseldorf-Vorsitzende Ingo Lenz. „Das war das zweitbeste Ergebnis seit dem Start des Dreck-weg-Tages im Jahr 1999. Nur im Jahr 2008 haben noch mehr mitgemacht, um ihre Stadt raus zu putzen.“
Dabei waren auch 39 Schulen und damit acht mehr als im Vorjahr, und 33 Kitas. „Die Umweltschutzaktion ‚Friday for Future’, bei der Schüler für mehr Umweltschutz demonstrieren, zeigt Wirkung. Mittlerweile bedrängen die Schüler ihre Eltern und Lehrer, beim Dreck-weg-Tag aktiv zu werden“, so Lenz.
Diesmal war die „Massenbewegung“ besonders gründlich. „Wir haben über 32 Tonnen Müll registriert.“ Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. Da waren es nur 20 Tonnen“, resümiert Andreas Gottschalk, der Organisationsleiter der Awista überrascht. Gesammelt wurde im gesamten Stadtgebiet, in Niederkassel, Garath, am Hauptbahnhof oder im Schwanenspiegel.
Dort gingen Taucher des Deutschen Unterwasserclubs Düsseldorf (DUC) ins Wasser und fanden unter anderem einen Supermarkt-Einkaufswagen und ein Beil. „Wir hoffen, dass das Beil zu einer Kunstauktion gehörte“, meinte DUC-Taucher Eric Lichtenscheid. Im Kö-Graben fanden Lichtenscheid, Frank Bungartz, Daniel Schmeer und Heike Göbbel Teile von Baustellen-Absperrungen und Überreste von Plakatwänden.
Im Umfeld des Hauptbahnhofs wurden auch benutzte Spritzbestecke gefunden. „Es waren rund um die Bank einige Mitarbeiter unterwegs und haben Verpackungspapierchen, Flaschen, Kronkorken und eben Spritzen gefunden. Das hat mit der Drogenszene rund um den Hauptbahnhof zu tun“, sagt PSD Bank Rhein-Ruhr-Marketingchef Heiner Imdahl. „Wir haben nichts Großes gefunden, aber so einiges, was man nicht ohne Handschuhe anfassen möchte. Leider ist das in den letzten Jahren nicht weniger geworden.“

Bilder des Tages aus Düsseldorf
Neben dem DUC beteiligte sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) beim Großreinemachen. „Beim ADFC ist Umweltschutz im Bewusstsein verankert. Da ist der Dreck-weg-Tag eine super Ergänzung zu unserem Engagement“, meinte ADFC-Mitglied Bruno Reble.
Die Massenbewegung „Dreck-weg-Tag“ begann mit einer Dienstreise des Aufsichtsrats der Messe Düsseldorf nach Singapur vor 20 Jahren. „Da ist aufgefallen, dass dort alles so sauber ist. Aber dort steht auch an jedem Mülleimer dran, dass es 100 Singapur-Dollar, was ungefähr 100 Euro entspricht, kostet, wenn man Abfall eben nicht in die Mülleimer wirft“, erinnert sich Lenz. „Vielleicht sollte man das auch mal in Düsseldorf einführen.“
Bis Pro Düsseldorf ihr Ziel erreicht hat, eine Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung zu erreichen und daraus resultierend eine freiwillige Müllvermeidung herzustellen, müssen wohl noch so einige Dreck-weg-Tage organisiert werden.