Schwimmbad in Unterrath Dramatischer Badeunfall

Düsseldorf · Ein siebenjähriges Mädchen und seine 43 Jahre alte Mutter gerieten gestern aus noch ungeklärter Ursache vom Nichtschwimmer- in den abgeteilten Schwimmerbereich. Das Mädchen wurde sofort geborgen, die Mutter sank zu Boden, musste reanimiert werden. Beiden geht es gut.

 Bei dem Unfall mit einem Regionalzug wurde ein Mann getötet.

Bei dem Unfall mit einem Regionalzug wurde ein Mann getötet.

Foto: rpo/Vassilios Katsogridakis

Die Düsseltaler Familie mit Vater, Mutter und Tochter wollte den Karfreitag für einen Tag im Schwimmbad an der Mettlacher Straße in Unterrath nutzen. Beinahe wären das Kind und seine Mutter nicht mehr lebend von diesem Ausflug zurückgekehrt — wenn es nicht schnelle Helfer gegeben hätte.

Mutter und Tochter — beide Nichtschwimmerinnen — vergnügten sich gegen 14.45 Uhr plantschend im Nichtschwimmerbereich, der Vater guckte vom Beckenrand zu. Plötzlich Hektik: Das Mädchen war aus bislang ungeklärter Ursache vom Nichtschwimmerbereich in den Schwimmerteil abgekommen. Es geriet in Panik, ruderte mit den Armen, hatte an dem relativ steilen Abhang den Boden unter der Füßen verloren. Ein 16-jähriges Mädchen, das neben ihr schwamm, bemerkte die Notsituation der Kleinen, die sich sofort an ihr festklammerte, nahm sie fest an die Hand und schwamm mit ihr an den Beckenrand. "Können Sie mal helfen?" bat sie dann einen Badegast — es war zufällig der Vater der Siebenjährigen. Der Schwimmmeister, der schnell dazu gerannt gekommen war, entdeckte im selben Moment, dass auf dem Boden des Bades eine reglose Person lag.

Er sprang ins Wasser und zog die Frau heraus — es war die mittlerweile bewusstlose Mutter des kleinen Mädchens. Sie hatte bereits Wasser in die Lunge bekommen, wurde schnell reanimiert. Mutter und Tochter überlebten den dramatischen Badeunfall. Beide wurden mit dem Rettungswagen des Notarztes der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht.

Die Tochter war bald wieder wohlauf, die Mutter am Abend noch bewusstlos, nach Angaben von Polizei und Feuerwehr aber stabil und außer Lebensgefahr. Im Einsatz war auch ein Notfallseelsorger, der sich auch um die 16-jährige Retterin und ihre 14-jährige Freundin kümmerten. Beide standen am Nachmittag noch unter Schock.

Wie konnte es zu diesem Unfall kommen, wie kann überhaupt jemand von dem Nichtschwimmer- in den Schwimmbereich geraten? Das fragt sich Rüdiger Steinmetz, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, auch. Er kann sich den Unfall nicht erklären: "Der Nichtschwimmerbereich ist ganz klar vom Schwimmerbereich getrennt." Auf dem Wasser liege ein dickes Trennseil, zudem warnen eindeutige Schilder im gesamten Bad vor der Lebensgefahr für Nichtschwimmer.

Warnschilder und Trennseil

Was aber, wenn Badegäste diese Schilder nicht lesen können? "Wir können nicht mehr tun als eindeutig vor der Gefahr warnen." Es sei nun mal gefährlich, ins Wasser zu gehen — vor allem als Nichtschwimmer müsse man selbst bestimmte Dinge beachten, um nicht in Gefahr zu geraten. Er könne jetzt nur hoffen, dass alle, die gestern an dem Badeunfall beteiligt waren, die Ereignisse gut verarbeiten.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

(RP)
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