Die Chefin der Düsseldorf Marketing & Tourismus (DMT), Eva-Maria Illigen-Günther, soll ihren Sessel räumen. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat nach Informationen der RP gestern ein erstes Gespräch mit ihr geführt, in dem es auch um ihre berufliche Neuorientierung innerhalb des Konzerns Stadt gegangen sein soll. Illigen-Günther steht seit längerem in der Kritik. Ihr wird von Politikern, Aufsichtsräten, aber auch von Geisel vorgeworfen, die Stadt unter Wert zu vermarkten. Im März wurde von der Gesellschafterversammlung der DMT deshalb ein Gutachten bei der Boston Consulting Group in Auftrag gegeben. Auf dem Prüfstand standen Ausrichtung und Organisation der DMT, Geschäftsfelder sowie Schnittstellen zu anderen Akteuren in diesem Bereich. Das Ergebnis ist dem Aufsichtsrat noch nicht vorgelegt worden. Die Stadt hält 75 Prozent an der DMT, kleine Anteile gehören IHK, Einzelhandelsverband, Messe und Destination Düsseldorf.

Illigen-Günther ist Beamtin, kam aus der Stadtverwaltung zur DMT. Sie war Vize-Chefin der Kämmerei und leitete dort das städtische Beteiligungsmanagement. Sie wurde mit Rückkehrrecht beurlaubt und ist damit nach wie vor gegenüber dem Oberbürgermeister weisungsgebunden. Vermutlich wird Illigen-Günther nach vielen Jahren auf dem gut dotierten Posten eine Stelle angeboten, die besser bezahlt wird als ihre frühere. In der Verwaltung soll Illigen-Günther gut 6000 Euro pro Monat verdient haben; bei der DMT liegt ihr Gehalt laut Insidern bei rund 160 000 Euro im Jahr.