Diner en blanc in Düsseldorf Eine Stadt diniert ganz in Weiß

Düsseldorf · Beim Diner en blanc verwandelte sich die Living Bridge im Medienhafen am Samstagabend in eine edle Dinner-Tafel unter freiem Himmel.

So schön war das Diner en blanc in Düsseldorf 2016
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So schön war das Diner en blanc in Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

Bereits zum sechsten Mal hieß es am Samstagabend in Düsseldorf: Diner en blanc. Ein Abend ganz im Zeichen einer Farbe: Weiß. Die Ursprünge des urbanen Dinner-Trends vermutet man im Jahr 1988 in Frankreich, als Francois Pasquier seine aus den Fugen geratene Gartenparty kurzerhand in den nahegelegenen Park Bois de Boulogne im Westen von Paris verlagerte.

Von Toronto bis London, von Zürich bis Vilnius

Mittlerweile gibt es die Diners en blanc auf der ganzen Welt, von Toronto bis London, von Zürich bis Vilnius. Der Ort wird kurzfristig über Facebook bekannt gegeben, einzige Voraussetzung, um mitzumachen sind weiße Kleidung, selbst mitgebrachte Tische und Stühle und ein dreigängiges kaltes Menü mit Getränken. In Düsseldorf fand das Diner en blanc in den vergangenen Jahren schon auf dem Rathausplatz, an der Rheinuferpromenade oder im Ehrenhof statt.

Treffpunkt Fernsehturm

Als sich am Samstagabend gegen 19 Uhr die ersten von Kopf bis Fuß in weiß gekleideten Dinner-Fans am Fernsehturm, von wo aus es um 19.30 Uhr per Facebook-Ankündigung zu Fuß weitergehen sollte, sammelten, wirkten sie noch etwas verloren mit ihren Gartenstühlen, weißen Tischdecken und Bollerwagen, mit oben hin vollgepackt mit Deko, Essen und Getränken. Doch es wurden mehr und mehr und als um 19.30 Uhr der Facebook-Post verkündete, dass es zur Living Bridge, der beliebten Fußgängerbrücke im Medienhafen, gehen sollte, setzte sich doch eine beträchtliche Gruppe in Bewegung. Wer die Entfernung zur Dinner-Location unterschätzt hatte bekam kurzentschlossen Bollerwagen-Kapazitäten von Mit-Dinierenden angeboten und innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich die Holzbrücke über dem Hafenbecken in eine weiß gedeckte Tafel, die mit jedem Sternerestaurant hätte mithalten können. Tische wurden aufgestellt, Tischdecken zurechtgerückt, Kerzenleuchter, Blumenvasen und Stoffservietten drapiert. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail gestalteten die Düsseldorfer die Living Bridge zu "ihrer" Dinner-Tafel.

Mit Spitzchen-Schirmchen im Gepäck

"Es ist einfach toll, wie viel Mühe sich hier jeder gibt und wie stilvoll die Tische gestaltet sind", sagte Simone Berngen. Sie war schon zum dritten Mal beim Diner en blanc dabei und hatte dieses Mal selbst ihr Outfit bis ins letzte Detail perfektioniert — vom weißen spitzen Tutu über die künstlichen Wimpern bis zum Spitzen-Schirmchen. Mitgebracht hatte sie außerdem Freundin und Musical-Darstellerin Anna Montanaro, die zum ersten Mal dabei war. "Ich bin begeistert von der Location und der Atmosphäre", sagte Montanaro und reichte gleich ein Stück selbstgemachtes Focaccia. "Nur dranhängen und mitkommen, das ist nicht mein Ding. Ich wollte unbedingt mitorganisieren, habe Focaccia und Kuchen gebacken, Dips gemacht, Sushi besorgt. Man ist und bleibt eben Produzent", verriet die Musical-Ikone, die schon am Broadway spielte.

Im nächsten Jahr geht's weiter

Auch im nächsten Jahr wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einem bestimmten Sommerabend wieder ein bestimmter Ort in Düsseldorf in eine strahlende weiße Dinner-Tafel verwandeln. Wann und wo, das bleibt abzuwarten — die Messlatte für die Veranstalter, von denen im Übrigen nicht mehr bekannt ist als ihre Facebook-Seite "Diner En Blanc Düsseldorf", liegt jedenfalls hoch.

(juch)
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