Polizei und Feuerwehr Digitalfunk startet in Düsseldorf

Düsseldorf · OB Dirk Elbers und NRW-Innenminister Ralf Jäger unterschrieben einen Kooperationsvertrag. Ab 9. Januar 2012 werden Feuerwehr, Polizei und andere Organisationen in der Landeshauptstadt die neue Funktechnik erproben.

 OB Dirk Elbers (links) und NRW-Innenminister Ralf Jäger versprechen sich von der Einführung des Digitalfunks mehr Sicherheit.

OB Dirk Elbers (links) und NRW-Innenminister Ralf Jäger versprechen sich von der Einführung des Digitalfunks mehr Sicherheit.

Foto: Bußkamp, Thomas

Rund 200 000 Euro jährlich wird die Stadt in den nächsten Jahren ausgeben, um Feuerwehrfahrzeuge umzubauen und sich so für das Zeitalter des neuen Digitalfunks zu rüsten. Das beginnt in Düsseldorf früher als anderswo.

Ab 9. Januar starten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in der Landeshauptstadt einen Probebetrieb der neuen Technik. Feuerwehr und Polizei, aber auch Organisationen wie Deutsches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk werden die Funktionsfähigkeit des Netzes testen.

Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) und NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) unterzeichneten gestern in der Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf einen Kooperationsvertrag.

Von der Leitstelle aus werden ab Januar die beiden Krisenstabsräume des Ministeriums an den neuen Digitalfunk angebunden. So könnten Kosten gespart werden, sagte Minister Jäger der Rheinischen Post.

Das neue Funksystem bietet nach Ansicht von Experten eine Reihe von Vorteilen. Nachdem es in den zurückliegenden Jahren immer wieder zu Verzögerungen bei der Einführung des Digitalfunks kam, erhofft man sich nun für die Zukunft ein abhörsicheres und störungsfreies Funknetz für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Hilfsorganisationen, Katastrophenschutz, Justiz und Zoll.

So soll eine Störung des Funkverkehrs, wie sie seit Einführung des digitalen Antennenradios DAB+ immer wieder auftritt, nach der Umstellung von der heutigen analogen auf die digitale Technik nicht mehr möglich sein. Darüber hinaus werden Arbeitsvorgänge verkürzt. Polizeistreifen vor Ort können zum Beispiel später Fahndungs- und Unfallbilder direkt an die zuständigen Dienststellen weiterleiten.

Dabei rechnen die Verantwortlichen in der Probephase, die auch in Mönchengladbach, in den Kreisen Viersen, Mettmann und im Rheinkreis Neuss stattfindet, durchaus mit Problemen. Vorgesehen ist, die Digitaltechnik zunächst bei kleineren Einsätzen zu testen, um den Probebetrieb später auszuweiten. Auf diese Weise könnten Lerneffekte erzielt werden, ohne die Sicherheit zu gefährden, hieß es gestern. Diese soll im Gegenteil erhöht werden. "Ziel ist es, die Kommunikation während der Einsätze zu verbessern", sagte OB Elbers bei der gestrigen Vertragsunterzeichnung.

Die Stadt Düsseldorf bereitet sich bereits seit einigen Jahren auf die Einführung der neuen digitalen Technik vor. 50 Feuerwehrfahrzeuge wurden inzwischen umgerüstet, der Umbau der übrigen 270 soll nach und nach erfolgen. Darüber hinaus beschäftigen sich die Mitarbeiter der Technikabteilung bei der Feuerwehr bereits seit längerer Zeit mit dem Digitalfunk.

(RP/anch)
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