Düsseldorf Dieter Falk: Studio unter Wasser

Nicht das Hochwasser in Urdenbach war schuld, sondern ein geplatzter Wasserfilter. Der Produzent von Pur, Pe Werner und Patricia Kaas, der im Februar das Oratorium "Die 10 Gebote" in Düsseldorf aufführt und an einem neuen Musical arbeitet, ist um Wochen zurückgeworfen.

 Das Mischpult ist abgedeckt, das Studio eine Baustelle: Dieter Falk mit dem geplatzten Wasserfilter, der für die Überschwemmung sorgte. Entfeuchtungsmaschinen müssen nun alles wieder trockenlegen.

Das Mischpult ist abgedeckt, das Studio eine Baustelle: Dieter Falk mit dem geplatzten Wasserfilter, der für die Überschwemmung sorgte. Entfeuchtungsmaschinen müssen nun alles wieder trockenlegen.

Foto: Christoph Goettert

Den Start ins neue Jahr hatte sich Dieter Falk ein bisschen anders vorgestellt. Für Januar hatte sich Schlagersänger Karel Gott angekündigt. Im Studio in Urdenbach wollten die beiden neue Stücke einspielen. Außerdem sollte Mike Reed, Assistent des berühmten Komponisten Andrew Lloyd Webber, nach Düsseldorf kommen, um mit Falk über sein neuestes Projekt, ein Musical mit dem Titel "Moses", zu sprechen. Doch am 5. Januar brach die Flut herein. Falk kann es immer noch nicht fassen. "Es macht einen schon nachdenklich, wenn man sich gerade mit der Bibel, dem Auszug der Israeliten aus Ägypten und der Teilung des Meeres beschäftigt, und dann passiert so etwas", sagt der Produzent.

Nicht das Hochwasser der vergangenen Wochen ist schuld, dass an diesem regnerischen Donnerstag in wenigen Minuten die Studioräume im Kellergeschoss seines Hauses unter Wasser stehen. Ein Wasserfilter, versteckt in einem Holzschrank im großen Studio, zerplatzt. Da der Filter an der Hauptzuleitung zum Haus hängt, entlädt sich das hereinkommende Wasser mit voller Kraft. "Glücklicherweise war meine Frau Angelika zuhause", berichtet Falk. Sie hört den Wasserstrom, denkt im ersten Moment, warum die Dusche im Obergeschoss denn plötzlich so laut ist, findet das merkwürdig und geht dem Geräusch nach.

Als sie in den Keller kommt, sind 90 Quadratmeter Fläche schon geflutet. Von null auf fünf bis sechs Zentimeter ist der Pegel innerhalb von zwei Minuten gestiegen. Geistesgegenwärtig dreht Angelika Falk nicht nur den Haupthahn sondern auch die Stromzufuhr ab. "Wäre sie nicht im Haus gewesen, es wäre alles abgesoffen", sagt ihr Mann. Und das wäre existenziell gewesen.

"In diesen Räumen lagert meine musikalische Arbeit der vergangenen 30 Jahre." Doch Falk hat Glück im Unglück. Rechner und Mischpult stehen ein bisschen erhöht, die Überschwemmung stoppt, kurz bevor noch mehr Schaden entstehen kann. Der ist allerdings auch so schon groß genug: Elektronikteile, die auf dem Boden standen, Laptops, Netzgeräte haben den Wassereinbruch nicht überstanden. Auch die vielen handgeschriebenen Noten, die Falk in Kartons eingelagert hatte, wurden Opfer des Wassers.

"Ich war unterwegs, als mein Sohn Paul mich anrief und von der Katastrophe berichtete", erzählt Falk. Sofort macht er sich auf den Weg nach Hause. Mit vereinten Kräften bemüht sich die Familie, das Wasser aufzusaugen. "Nachbarn haben uns geholfen. Vier Stunden haben wir zu sechst 40 Handtücher immer wieder ausgewrungen." Trockenlegen können sie das Studio nicht. Eine Spezialfirme hat vor einer Woche diese Aufgabe übernommen. Das hochwertige Stäbchenparkett ist aufgequollen und nicht mehr zu retten. Gebläse von Entfeuchtungsmaschinen sind durchs Parkett gebohrt, um die Feuchtigkeit aus dem darunter liegendenden Estrich und der Isolierschicht aus Styropor herauszubekommen. Erst wenn alles trocken ist, kann das Parkett ausgetauscht werden. Die Instrumente und Rechner, die unbeschädigt geblieben sind, sind eingelagert. Falk hat sich im Schlafzimmer ein kleines Ersatzstudio eingerichtet, um wenigstens ein bisschen arbeiten zu können. Bevor er wieder richtig loslegen kann, werden aber wohl sechs Wochen ins Land gehen.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort