Düsseldorf Dieser Mann bepflanzte Klopps Kopf neu

Düsseldorf · Für viele Männer ist es ein Traum, volles dichtes Haar zu haben. Denen, die nicht von Natur aus mit einer vollen Mähne ausgestattet sind, hilft Malte Villnow. Der Leiter und Besitzer der Privatklinik im Breidenbacher Hof war es auch, der BVB-Trainer Jürgen Klopp zur neuen Haarpracht verholfen hat.

 Der Mediziner Malte Villnow ist auf Haartransplantationen spezialisiert. Er hat dem BVB-Trainer Klopp zu dichtem Haar verholfen.

Der Mediziner Malte Villnow ist auf Haartransplantationen spezialisiert. Er hat dem BVB-Trainer Klopp zu dichtem Haar verholfen.

Foto: Endermann, Andreas

Der Arzt ist auf Haartransplantationen spezialisiert und hat in den vergangenen 20 Jahren rund 9000 Verpflanzungen vorgenommen. "Die meisten meiner Patienten sind männlich und haben entweder einen kahlen Oberkopf oder Geheimratsecken", sagt Villnow. Auch wenn es für viele kaum sichtbar gewesen sei, weil er sie sehr gut kaschiert habe, versteckte der Fußball-Trainer unter seinen Haaren ziemlich ausgewachsene Geheimratsecken.

Im Sommer 2012 hatte sich Klopp in Düsseldorf Eigenhaar transplantieren lassen. "Üblicherweise nimmt man Haare vom Hinterkopf, die an die kahlen Stellen gepflanzt werden. Das Haar am Hinterkopf fällt in der Regel nie aus", sagt Villnow. Die Haare werden, bevor sie entnommen werden, rasiert, so dass sie eine Länge von rund einem Millimeter haben. Zusammen mit der Haut, in der sich die Talgdrüse befindet, wird das sogenannte Graft, das aus bis zu drei Haaren mit seinen Muskeln besteht, entnommen. Die Muskeln sind wichtig, damit die Haare anschließend nicht schlaff herunter hängen. An der kahlen Stelle des Patienten werden dann winzig kleine Löcher gemacht, in die die Haare gepflanzt werden. "Mehr als drei Haare kann man nicht auf einmal pflanzen, sonst würde das Ergebnis wie ein Puppenkopf aussehen", sagt Villnow. Bei einer Sitzung werden rund 3500 Transplantate verpflanzt.

Grundsätzlich kann Eigenhaar überall am Körper entnommen und eingepflanzt werden. "Ein Schnäuzer bei Frauen oder ein Haar-Tattoo - das ist alles möglich", sagt der Arzt. Wichtig sei nur, dass es sich dabei um Eigenhaar handelt, sonst werde es abgestoßen. Von welcher Stelle des Körpers es hingegen stammt, ist egal.

Jürgen Klopp ist mit seiner Haartransplantation voll im Trend unter den Fußballtrainern. "Einer meiner Patienten war auch der niederländische Fußballtrainer Dick Advocaat", verrät Villnow. Bis die neu gepflanzten Haare in ihrer vollen Pracht zu bewundern sind, vergeht rund ein Jahr. Das war wohl auch der Grund, wieso Jürgen Klopp bevor er seinen kecken Kurzhaarschnitt präsentierte, monatelang Käppi trug. Sind die Haare einmal gepflanzt, fallen sie auch nicht mehr aus. "Man kann alles mit ihnen machen. Schneiden, färben, kämmen und föhnen", sagt Villnow.

(sap)
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