Astrid Elbers Die Frau des OB gewinnt enorm im persönlichen Gespräch. Sie hat das, was der Rheinländer Herz nennt, ist gebildet und selbstbewusst. Wenn Elbers das Know-how der als Anwältin arbeitenden Frau nicht nutzen würde, wäre das schwer nachvollziehbar. Wo es sein muss, begleitet sie ihren Mann, wirkt allerdings beim gemeinsamen Auftritt eher distanziert und zurückhaltend. Was sie über die Arbeit ihres Mannes denkt, wissen nur die beiden; dass sie ihre Meinung offen bekundet, ist schwer vorstellbar.

Frank Scholz Über den Büroleiter des OB gibt es viele Aussagen. Positiv sind nur wenige, selbst in der CDU ist er umstritten, sein Schreibtisch hat den Ruf eines Bermuda-Dreiecks. Wieso Elbers ihn als engsten Mitarbeiter erwählte, ist nicht durchschaubar, sicher ist nur seine absolute Loyalität zum Chef. Nach Elbers dürfte er der zweitmächtigste Mann im Rathaus sein.

Natalia Fedossenko Die Kommunikations-Strategin kam aus der früheren Landesregierung ins Rathaus und lenkt das Presseamt. Sie spricht mehrere Sprachen, gilt als gebildet und ist Fan von Oper und Ballett. Sie versucht den Spagat zwischen Presseamt (städtisch) und persönliche Vertraute des OB. Es gelingt ihr nicht immer. Dass sie ihre Arbeit für den schwer zu beratenden Elbers stets als erfreulich ansieht, ist zweifelhaft. Im Wahlkampf versucht sie eine Polarisierung zwischen Elbers und Geisel zu vermeiden - und dem Amtsinhaber vor der Stichwahl möglichst positive Auftritte zu verschaffen.

Thomas Jarzombek Düsseldorfs neuer CDU-Vorsitzender ist voller Ehrgeiz und steht dem amtierenden OB in kritischer Loyalität zur Seite. Freunde sind er und Elbers nur mit dem Zusatz "Partei-", und beide wissen das. Aber Jarzombek würde derzeit alles tun, um Elbers zu stützen - schließlich würde es die Union in der von Jarzombek befürworteten schwarz-grünen Koalition einfacher haben, wenn der OB weiter aus der CDU kommt. Spannend zu beobachten wird sein Verhalten sein, wenn der OB am 15. Juni nicht gewinnt.

Friedrich Conzen Der Fraktions-Chef und Bürgermeister der CDU galt lange als Freund des OB, auf den dieser auch hörte. Ob das immer noch so ist, wissen nur die beiden. So oder so: Wenn Elbers verliert, ist Conzens Zeit vorbei. Denn er steht für das in die Jahre gekommene CDU-Establishment.

Das Universum des Herausforderers Thomas Geisel (SPD):

Seine Frau Vera. Wer sie erlebt, hört wenig von ihr. Sie ist präsent, hört offenbar sehr aufmerksam zu und taucht dort mit ihrem Mann auf, wo das von ihr als Partnerin des Spitzenkandidaten erwartet wird. Dass sie loyal zu ihm steht, ist unzweifelhaft, spätestens als sie ihren Mann kostümiert in den Karneval begleitete, wurde das klar. Die studierte Personalberaterin setzte ein kluges Konzept um: In der Karnevalshochburg Düsseldorf schlüpfte sie in pfiffige Masken, und vor allem ihretwegen war Geisel die Aufmerksamkeit sicher.

Dieter Schneider-Bichel Der Wahlkampfleiter hat den Journalismus von der Pike auf gelernt, war über Jahre für die NRZ in Düsseldorf für Lokalpolitik zuständig, schließlich deren Lokal-Chef. Er kennt die Stadt und die Politik-Szene aus dem Effeff. Für Geisel (der zwar hier lebt, aber zuletzt jahrelang im Revier arbeitete) von enormer Bedeutung. Anfangs ärgerte sich Schneider schnell über Gegenwind, im Laufe des Wahlkampfs besserte sich seine Stimmung zusehends. Im Endspurt trommelt er auf allen Kanälen.

Andreas Rimkus Der Chef der SPD Düsseldorf hat Geisel präsentiert und wohl auch mit ausgesucht. Er trommelt für ihn, wo und wie er kann, kennt die Partei und deren Befindlichkeiten, lenkt Geisel geschickt an Klippen vorbei.

Gudrun Hock. Die Bürgermeisterin war lange das Gesicht der SPD in Düsseldorf, sehr präsent, geschickt in der eigenen Vermarktung. Sie hält sich zurück, stützt den Kandidaten, stiehlt ihm nicht die Show und verhält sich unauffällig. Egal, ob Geisel verliert oder gewinnt - nach der Wahl wird er sich mit der Genossin auseinandersetzen müssen.

Markus Raub Der Fraktions-Chef der SPD im Rat ist ein typischer Partei-Soldat, hält Partei-Chef und Kandidat den Rücken frei, sehr loyal. Obwohl unklar ist, was nach der Wahl aus ihm wird - vor allem, wenn Geisel verliert und selbst Fraktions-Chef werden will.