Düsseldorf Die Sterne: Selten klang Verbitterung so munter
Düsseldorf · An diesem Abend konnte man im Zakk die Sterne sehen. Es war toll, ihnen beim Verzweifeln zuzuhören. Die Sterne können ja so schön alles total blöd finden und trotzdem Dur statt Moll spielen. Das alles zusammen erzeugt dieses komische Gefühl, als würde man in einer Champagnerlaune Richtung Abgrund rauschen: "Hier kommt das Ende, wir haben alles versucht", sangen sie fröhlich.
Jedenfalls war es so: Frank Spilker, der Sänger der Band, war erregt, legte seine Gitarre weg und lief mit Mikrofon zum Bühnenrand, zupfte seine Haare. Um ihn herum rumpelte die Band munter weiter. Er trug einen beigen Anzug und ein Halsband, das so aussah wie jenes Halsband, das er in dem Musikvideo von "Universal Tellerwäscher" aus dem Jahr 1994 getragen hat. Und während er so sein Haar zupfte und an seinem Halsband zog, sagt er dann verzweifelt zum Publikum: "Ich habe keine Vision."
Es geht bei dieser Band um Befindlichkeiten, unsere kleine "popelige Lebenswirklichkeit", vor der man sich nicht verstecken kann. Die Sterne sind im Jahr 2015 verzweifelt und ironisch, aber nicht verbittert. Wie früher. Alles ist gut.
