Düsseldorf Die Stadt zahlt 760 Millionen für den Kanalbau

Düsseldorf · Binnen zwölf Jahren wird die Summe aufgebracht. Große Reparatur im Untergrund der Kettwiger Straße jetzt beendet.

Auf dem Lastring im Bereich Kettwiger Straße (in Höhe des Düsselstrands) läuft der Verkehr nun Richtung stadteinwärts wieder störungsfrei, nach mehreren Wochen Arbeit im Untergrund ist die Basis der stark befahrenen Route wieder stabil. Dort war bei Routinekontrollen ein massiver Schaden an den Kanälen entdeckt worden.

Die waren so gravierend, dass man ein Einsturzrisiko nicht mehr ausschließen konnte und die darüber verlaufende Fahrbahn in Teilen absperrte — vor allem die viele Tonnen schweren großen Lkw wurden auf Umleitungen geschickt. Die Sperrung dieser wichtigen Verkehrsachse hatte erhebliche Verkehrsprobleme zur Folge, der Verkehr musste über mehrere Ausweichrouten geführt werden.

Aufgefallen sind die Probleme bei der Kontrolle mit einer Kamera, die durch die Kanäle geleitet wird. Ihre empfindliche Optik erlaubt es, die Wände der Röhren unter die Lupe zu nehmen — und das auch dort, wo Menschen nicht mehr hinkommen können. Nur die sehr großen Rohre werden durch Mitarbeiter bei Rundgängen kontrolliert.

Die Kontrollen laufen nach einem bestimmten Zeitplan ab, um eine flächendeckende Übersicht zu gewährleisten. Das Kanalnetz hat, aufs gesamte Stadtgebiet bezogen, eine Länge von rund 1600 Kilometern. Die jährlichen Reparaturen, die anfallen, liegen — unabhängig vom angesprochenen Konzept — bei knapp 20 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten sind ein Beweis dafür, welchen Stellenwert die Abwasserbeseitigung in einer Stadt wie Düsseldorf hat. Laut Landeswassergesetz ist die Stadt verpflichtet, für jeweils zwölf Jahre ein Abwasserbeseitigungskonzept aufzustellen. Das ist in Düsseldorf jetzt passiert, und das entwickelte Konzept wird in der Umsetzung rund 760 Millionen Euro kosten. In einer Mitteilung der Stadt heißt es dazu: "In einer Stadt, die sich städtebaulich dynamisch entwickelt, muss das Kanalnetz ständig an die neuen Bedürfnisse angepasst werden. Hierzu bedarf es einer umfangreichen abwassertechnischen Infrastruktur, die der Stadtentwässerungsbetrieb der Landeshauptstadt bereitstellte. Dazu gehört auch die Beseitigung des Niederschlagswassers, um Überflutungen von Straßen zu verhindern und um die Gewässer zu schützen. Die Sanierung des vorhandenen Kanalnetzes ist dabei ein wesentlicher Baustein." Die Details zu diesem Konzept werden Stadtkämmerer Manfred Abrahams und der Leier des Stadtentwässerungsbetriebes, Claus Henning Roelfs, morgen vorstellen.

(RP)
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