Die Woche In Den Stadtteilen Die Schatzsucher von Unterbilk

Düsseldorf · Wer eine bezahlbare Wohnung finden will, fühlt sich wie ein Jäger eines verlorenen Schatzes. Kein Wunder, dass Bürger und Politiker schon Interesse an dem brachen Areal an der Elisabethstraße bekunden.

Selten hat ein Schatz auf den ersten Blick so wenig hergemacht: Doch für viele Menschen im Stadtteil und solche, die es gerne werden würden, ist das große Areal an der Elisabethstraße, das die Stadt zurzeit als Einrichtungs- und Abstellfläche für Fahrzeuge und Container für die Großbaustelle Wehrhahn-Linie nutzt, wie eine große, schillernde Schatztruhe. Verheißt es doch mit fast 9000 Quadratmetern Platz für (preiswerte) Wohnungen, die es in dem Stadtteil (wie auch in anderen beliebten, zentralen Vierteln) bekanntermaßen kaum noch gibt.

Das hat eine offene Diskussionsveranstaltung zur zukünftigen Nutzung des Areals gezeigt, zu der der SPD-Ortsverein Bilk/Unterbilk/Hamm/Hafen eingeladen hatte und an dem viele Bürger, Experten für das Thema Wohnen und auch Politiker teilnahmen. Schnell war man sich darin einig, dass man an der Elisabethstraße nicht unbedingt weitere Einzelhandelsflächen braucht (unter anderem gibt es dort ja bereits das Einkaufscenter Düsseldorf-Bilk Arcaden), sondern Wohnraum. Und zwar für Düsseldorfer mit eher geringem beziehungsweise durchschnittlichen Einkommen.

Die Stadt tut gut daran, diese Idee bei der Entwicklung und Vermarktung des Grundstücks zu verfolgen. Denn Wohnraum ist nicht erst seit der Flüchtlingswelle das kostbarste Gut in der Stadt und unter anderem eben in Unterbilk, wo es traditionell gerade junge Menschen wie Studenten der Heinrich-Heine-Universität und Hochschule Düsseldorf, Berufseinsteiger und auch ältere Menschen, die auf die Nahversorgung angewiesen sind, vermehrt hinzieht. Alle drei Gruppen haben bekanntermaßen nur geringe Einkünfte.

Chancen wie an der Elisabethstraße in Unterbilk gibt es kaum noch, umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit dem konkreten Bedarf vor Ort zu beschäftigen, auch die Bürger einzubeziehen und das Grundstück schnell und zügig "bereit" zu machen.

Für viele Menschen könnte die Schatzsuche dort zu einem erfolgreichen Ende kommen. Wenn die Stadt es denn zulässt.

(RP)
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