Stellvertreter des OB Die Rolle der drei Bürgermeister

Düsseldorf · In der Ratssitzung am Montag wurden Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) als erste Stellvertreterin des OB, Gudrun Hock (SPD) als zweite und Friedrich G. Conzen (CDU) als dritter Vize bestätigt. Diese Ehrenämter sind mit vielen Pflichten, aber auch Annehmlichkeiten verbunden.

 Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die FDP-Bürgermeisterin gehört zur Riege der einflussreichen Frauen im Rathaus.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die FDP-Bürgermeisterin gehört zur Riege der einflussreichen Frauen im Rathaus.

Foto: rpo, Urs Lamm

Nach der Bürgermeisterwahl war die Schlange der Gratulanten im Rat lang: Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) war als Erste Bürgermeisterin bestätigt worden, Gudrun Hock (SPD) als Zweite und CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen als Dritter Bürgermeister.

Sie sind die Stellvertreter des OB bei allem, was den repräsentativen und politischen Teil des hauptamtlichen Stadtoberhaupts betrifft. Das reicht von Ehrungen oder Empfängen im Rathaus, Preisverleihungen oder Vernissagen, von Diamantene-Hochzeits-Jubiläen, 100. Geburtstagen bis zur Leitung der Ratssitzungen. Jedes Jahr gibt es in Düsseldorf mehr als 1000 solcher Termine. Als Chef der Stadtverwaltung hingegen wird der OB vom Stadtdirektor, derzeit Kämmerer Helmut Rattenhuber, vertreten.

Wie viele Bürgermeister es gibt, entscheidet der Stadtrat. Auch die Reihenfolge der Stellvertretung ist festgelegt: Kann OB Dirk Elbers einen Termin nicht wahrnehmen, geht die Anfrage an Strack-Zimmermann als Erster Bürgermeisterin. Kann auch sie nicht, wird Hock angefragt, danach Conzen. Sind alle drei Bürgermeister verhindert, sind die Fach-Dezernenten, dann Ratsleute an der Reihe.

Die Bürgermeister arbeiten ehrenamtlich, haben aber Anspruch auf einen Dienstwagen mit Fahrer, ein Büro mit Sekretariat und Referenten. Zudem erhalten sie eine Aufwandsentschädigung: Strack-Zimmermann stehen monatlich 1530 Euro zu, Hock und Conzen 765 Euro. Hinzu kommt die Pauschale für Ratsmitglieder von 421,50 Euro.

Die Dienstwagen-Modelle fallen derzeit noch unterschiedlich aus: Strack-Zimmermann wird in einem Mercedes S-Klasse, Kennzeichen D - 2001, gefahren. Den hat sie von Elbers übernommen, nachdem der 2008 OB geworden war. Elbers, zuvor Erster Bürgermeister, hatte wiederum diese geleaste Limousine von seinem Amts-Vorgänger Erwin übernommen. "Sobald die Leasingzeit ausläuft, werde ich eine E-Klasse 300 bekommen", betont Strack-Zimmermann. Hock hat ein solches Dienstwagen-Modell, Kennzeichen D - 2002, bereits. Und auch Conzen, der derzeit in einem Mercedes E-Klasse 240 (D - 2003) zu Terminen gefahren wird, soll das neue Modell bekommen. Der OB fährt unter dem Kennzeichen D - OB 2000.

Strack-Zimmermann hat im Rathaus ein Büro mit Rheinblick, das sie von ihrem liberalen Vorgänger Heinz Winterwerber übernommen hat. Conzen sitzt im Erdgeschoss mit Blick auf den Innenhof. Das war zuvor Elbers' Büro. Hock, seit 2004 im Amt und somit Dienstälteste der aktuellen Bürgermeister, hat ihr Büro im Rathaus-Anbau an der Zollstraße. Ein Erbe aus der Ära Erwin. Nach der Wahl 2004, bei der Hock als Spitzenkandidatin gegen OB Erwin angetreten war, wies der seiner unterlegenen Kontrahentin zunächst Räume im Stadthaus an der Mühlenstraße, später die heutigen zu. Hock kritisiert diese "Verbannung in die letzte Ecke", für sie eine negative Folge der Politisierung des Bürgermeister-Amtes. Dazu gehöre auch, dass das "Protokoll nicht mehr stringent angewandt" werde und manchmal zu wichtigen Terminen gar kein offizieller Vertreter entsandt werde.

Eine Anwesenheitspflicht gibt es für die Bürgermeister nicht. "Es ist ein Ehrenamt, da kann mir keiner was vorschreiben", betont Strack-Zimmermann. Gedenktage, aber auch die Ratssitzungen seien für sie allerdings eine Selbstverständlichkeit. Für Hock gehört auch das Namenspatronfest der Stadt und die Schützenparade dazu. "Ich mache alle Termine gerne, besonders kulturelle", sagt Conzen, der auch Vorsitzender im Kulturausschuss ist.

Das Ehrenamt ist aber auch mit Macht ausgestattet. "Es öffnet einem viele Türen", sagt Strack-Zimmermann. Um sich diesem Amt mehr widmen zu können, hat sie den Fraktionsvorsitz abgegeben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort