Düsseldorf Die Nordstraße feiert sich selbst
Düsseldorf · Sie ist das beliebteste Einkaufszentrum fernab der Innenstadt: Sonntag luden deshalb die Händler der Nordstraße wieder zum bunten Sommerfest mit verkaufsoffenem Sonntag und vielen Aktionen ein.
Voll ist es Sonntagmittag auf den Bürgersteigen der Nordstraße. Obwohl der verkaufsoffene Sonntag und das Straßenfest der ansässigen Händler erst vor einer halben Stunde begonnen haben, tummeln sich auch schon um 13.30 Uhr viele Passanten auf den Bürgersteigen. Stellenweise wird es sogar richtig eng und man kommt nur schwer voran.
Ein Phänomen, dass man fast jedes Jahr bei dem Straßenfest beobachten kann. "Die Nordstraße ist einfach die Straße außerhalb der Innenstadt, die alles hat, auf der man alles bekommt. Deshalb kommen die Menschen hier so gerne einkaufen", sagt Sabine Sellier, Inhaberin von "Soulgoods" an der Nordstraße, das selbstbedruckte T-Shirts und Textilien verkauft. Als Mitglied der Werbegemeinschaft Nördliche Innenstadt hat sie das Fest mitorganisiert. Im Fokus standen dabei auch in diesem Jahr wieder die Kinder: An den Ecken der Nordstraße zu Kaiserwerther Straße, Schwerinstraße und Am Dreieck war Platz für das Kinderprogramm. So war zum Beispiel der Zirkus "Merz & Pilini" mit mehreren Ständen wie einer Hüpfburg vertreten.
Die ausprobieren möchte gestern Nachmittag auch die vierjährige Rosa. Mit ihren Eltern Bettina und Marco Mancini ist sie zum Fest gekommen. "Wir wohnen hier in der Nähe und kaufen gerne an der Nordstraße ein. Hier gibt es viele Cafés und Restaurants und eine gute Auswahl an Supermärkten und Drogerien", sagt Bettina Mancini. Auf dem Fest hat die Familie aber kein konkretes Ziel, die Mancinis wollen bloß beim Kinderprogramm vorbeischauen und ein bisschen bummeln.
Dass es weit mehr als nur das Angebot der Nordstraße ist, dass sie zu so einem attraktiven Einkaufsziel macht, weiß hingegen Günter Buchheim zu berichten. Seit vielen Jahren lebt er in Derendorf und kommt zum Einkaufen an die Nordstraße. "Und so wie heute komme ich auch gerne zum Kaffeetrinken. Man trifft immer irgendwen, den man kennt und mit dem man erzählen kann", sagt Buchheim. Bloß ein wenig zu voll sei es ihm in den vergangenen Jahren geworden, "sogar die 715 bringt heute die Leute hierhin - sonst fährt sie sonntags gar nicht", sagt er. Sabine Sellier glaubt hingegen, dass die Zahl der Besucher beim Fest gerade noch so angenehm ist, dass die Menschen gerne kommen: "In der Innenstadt ist es viel voller beim verkaufsoffenen Sonntag. Hier ist das angenehmer und man kann somit auch gut mit Kindern herkommen."
Außer mit ihrem Programm für die Kinder, laden die Händler der Nordstraße gestern aber auch mit zahlreichen Aktionen zu sich ein: Beim Bio-Supermarkt gibt es wie in jedem Jahr die mittlerweile legendären Bratwürste (fast überall kommen einem die Menschen mit einer Bratwurst von dem Stand entgegen). Die beiden ansässigen Parfümerien bieten vieles zum Probieren an und wieder andere Geschäfte haben sogar Livemusik bestellt. "Bei uns gibt es heute zehn Prozent Rabatt auf einen Einkauf ab 25 Euro", sagt Ralf Pothmann, Inhaber des Reformhauses an der Nordstraße. Er ist zufrieden mit dem Verlauf des Festes: "Wir haben richtiges Glück mit dem Wetter - das ist schon einmal die beste Voraussetzung", sagt er. Und schließlich gehe es vor allem darum, den Kunden etwas Besonderes zu bieten.
