RP-Talk mit Rudi Völler "Die LTU Arena ist Champions League"

Düsseldorf · Fünf Monate hat sich Bayer Leverkusen in die Düsseldorfer LTU-Arena eingemietet. Der Bundesligist muss wegen Vergrößerungsarbeiten in der heimischen BayArena ausweichen und entschied sich für Düsseldorf. Im RP-Talk sprachen Sportdirektor Rudi Völler und Trainer Bruno Labbadia über die Gastspiele in der Landeshauptstadt und Drittligist Fortuna.

Rudi Völler und Bruno Labbadia im RP-Talk
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Für Völler kam als Ausweich-Stätte nur Düsseldorf infrage. "Die LTU Arena ist Champions League", lobte der Sportdirektor das Stadion der Landeshauptstadt. "Für mich gab es da keine großen Überlegungen." Als Alternative sei höchstens noch Köln im Spiel gewesen. "Das konnten wir unseren Fans aber nicht antun", sagte Völler. Hintergrund ist die seit Jahren herrschende Rivalität beider Teams.

Völler freut sich zudem auf die großen Zuschauerströme, die der Vorverkauf erahnen lässt. Für das erste Meisterschaftsspiel in der neuen "Heim"-Stätte wurden bereits knapp 31.000 Karten verkauft.

Zuschauerrekord gegen Mönchengladbach

Im Vergleich zur derzeit noch 22.500 Personen fassenden BayArena finden nun mehr als doppelt so viele Zuschauer Platz. 51.500 Sitzplätze gibt es in Düsseldorf. Ein Vor- und Nachteil zugleich. Schließlich müssen sich Leverkusen-Fans nun keine Sorgen mehr wegen vor Überfüllung geschlossener Ticket-Schalter machen.

Dafür finden nun aber auch mehr Gäste-Fans Platz. Die Heimspiele gegen Dortmund, Schalke und Köln, in denen dies ein besonderer Nachteil gewesen wäre, fanden bereits in der Hinserie statt. Mönchengladbach gastiert dagegen am 16. Mai in Düsseldorf. In diesem Spiel wird voraussichtlich auch der Zuschauerrekord erreicht.

Während Leverkusen-Fans künftig eine längere Anreise in Kauf nehmen müssen, geht die Fortuna in jedem Fall als Gewinner aus dem Gastspiel des Nachbarn hervor. Ein Euro von jeder verkauften Karte, die rund 16.000 Dauerkarten werden dabei einmalig berücksichtigt, geht an den Drittligisten. "Wir haben extra den 'Fortuna-Euro' eingeführt", berichtete Völler im Gespräch stolz.

Labbadia: "Hier haben wir optimale Bedingungen"

Und auch sonst könnten die Düsseldorfer von Leverkusen profitieren: "Wenn die Fortuna in die 2. Bundesliga aufsteigt, können wir sicher über Leihgeschäfte sprechen. Wir haben ja aktuell auch drei Spieler an Zweitligisten ausgeliehen", berichtet der ehemalige Bundestrainer.

Auch Trainer Labbadia freut sich sehr auf die Gastspiele in Düsseldorf. "Wir haben hier optimale Bedingungen." Einige Umbaumaßnahmen in der Kabine seien allerdings nötig, um ein endgültiges "Heimgefühl" herzustellen.

Und auch die Fans werden sich wohl an die Übergangslösung Düsseldorf gewöhnen. Schließlich gibt es nach dem Spiel in der Altstadt genügend Möglichkeiten, die Partie mit Gleichgesinnten Revue passieren zu lassen. Und falls dabei doch einmal Heimweh aufkommt, strahlt für die Fans an einer Apotheke der Heinrich-Heine-Allee ein großes Bayer-Kreuz.

Leverkusens "Heim”-Spiele in der LTU-Arena

28. Januar Energie Cottbus (DFB-Pokal)
7. Februar VfB Stuttgart
22. Februar Hamburger SV
6. - 8. März VfL Bochum
20. - 22. März Eintracht Frankfurt
10. - 12. April Werder Bremen
24. - 26. April Karlsruher SC
9. Mai Arminia Bielefeld
16. Mai Borussia Mönchengladbach

Weitere DFB-Pokalspiele können hinzukommen.

(born)
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