Lions Hornhautbank NRW Hornhautspender kann fast jeder werden

Düsseldorf · Der Bedarf für Transplantationen ist hoch. Eine Ersatzbehandlung gibt es nicht.

Den 7000. Hornhautspender hat die Lions Hornhautbank NRW an der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) im November registriert. Damit wurden seit der Gründung der Initiative im Jahr 1995 mehr als 14.000 Hornhäute entnommen. Mit rund 350 Hornhäuten, die jedes Jahr hier übergeben werden, ist die Düsseldorfer Gewebebank die zweitgrößte Hornhautbank in NRW. Der größte Teil des eingelagerten Gewebes wird direkt in der Augenklinik der Uniklinik Düsseldorf transplantiert. Sieben Kliniken in der Umgebung kooperieren mit der Einrichtung

„Hornhauterkrankungen können bis zur Erblindung führen, in vielen Fällen sorgen sie für eine starke Einschränkung der Lebensqualität“, sagt Johannes Menzel-Severing,  Leiter der Lions Hornhautbank am UKD. Meist gebe es für die Patienten keine Ersatzbehandlung zur Transplantation, deshalb seien die Ärzte für jede gespendete Hornhaut dankbar. „Unsere Patienten sind arauf angewiesen“, so Menzel-Severing. Die Hornhaut ist nur etwa so groß wie ein 10-Cent Stück und schützt gemeinsam mit Lidern und Tränenflüssigkeit vor äußeren Einflüssen. Sie wird daher auch die Windschutzschreibe des Auges genannt. Ist diese Schutzschicht beschädigt, ist die Sicht eingeschränkt, und es kann gefährlich werden. Etwa 190 Spender konnte die Düsseldorfer Hornhautbank 2018 bereits vermerken. Rund 380 Hornhäute konnten entnommen werden – mehr als 260 davon wurden transplantiert, fast alle direkt in der Augenklinik der Uniklinik. Der Bedarf an Hornhauttransplantaten in Deutschland ist nach Angaben der Ärzte hoch: Rund 8000 Hornhäute würden jedes Jahr benötigt, tatsächlich gebe es aber nur etwa 5000 Transplantationen. Für viele Patienten bedeute dies lange Wartezeiten.

Eine Spende scheitere oft gar nicht an der mangelnden Bereitschaft der Betroffenen oder an Vorerkrankungen, sondern daran, dass vor dem Tod keine eindeutigen Regelungen getroffen wurden. „Fast jeder kann Hornhautspender werden“, sagt Menzel-Severing. „Wir raten daher immer, einen Organspendeausweis bei sich zuführen.“

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