Freikarten-Affäre in Düsseldorf Compliance und der innere Kompass

Meinung | Düsseldorf · Politiker, die sich selbst gut versorgen, ziehen Kritik auf sich. Das zeigt die Freikarten-Affäre bei D.Live. Zu dem Fall hätte es eigentlich nicht mehr kommen dürfen.

Campino bei einem Auftrit der Toten Hosen in der Arena. Aufsichtsratsmitglieder der Stadttochter D.Live können Freikarten für solche Events erhalten – aber nur in begrenzter Anzahl.

Campino bei einem Auftrit der Toten Hosen in der Arena. Aufsichtsratsmitglieder der Stadttochter D.Live können Freikarten für solche Events erhalten – aber nur in begrenzter Anzahl.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Manche Politikerkarrieren enden schneller, als es sich die betroffenen Mandatsträger denken können. Das hat meist mit einer falschen Einschätzung der Situation zu tun, wie auch die Freikarten-Affäre bei der Stadttochter D.Live zeigt. Dort hat ein Ratsmitglied statt der erlaubten 20 Freikarten im Jahr 41 Tickets geordert, meist für den Vip-Bereich. Wer dies tut, muss sich unangenehmen Fragen stellen. Der Fall mag am Ende nicht mal strafrechtliche Folgen haben, als Compliance-Verstoß ist er laut einem von der Stadt beauftragten Juristen unstrittig.