Fotos Die Künstler der Quadriennale06
Bruno Goller (1901-1998) lehrte von 1949 bis 1964 an der Kunstakademie Düsseldorf. Aus seiner Klasse für Malerei gingen erfolgreiche und wichtige Künstler hervor, z.B. Konrad Klapheck, Blinky Palermo oder Konrad Fischer-Lueg. Gollers Werke wurde im Rheinland immer wieder ausgestellt - meistens jedoch retrospektiv oder unter dem Stichwort der besonderen Stellung von Gollers Werk zwischen Figuration und Abstraktion.
Martin Honert (geb. 1953, lebt in Düsseldorf und Dresden) bannt Erinnerungen und scheinbar alltägliche Begebenheiten, die meist auf Kindheitserlebnissen beruhen, in dreidimensionale, plastisch gestaltete Werke. Verweise auf seine Kindheit, die aus Büchern, persönlichen Erlebnissen und Familienphotographien stammen, materialisiert er und isoliert sie in Form von detailreichen Skulpturen und Installationen.
Die belgische Künstlerin Berlinde De Bruyckere (geb. 1964, lebt in Gent) verwendet seit den frühen 90er Jahren Wolldecken und Felle als Materialien für ihre Skulpturen und Installationen. Sie symbolisieren Geborgenheit und Wärme ebenso wie Verletzlichkeit und Angst. In diesem Spannungsverhältnis entstehen ihre Werke, bei denen tiefe Traurigkeit und Schönheit gegenseitig um Aufmerksamkeit ringen.
Als erste Institution in Deutschland widmet das museum kunst palast dem epochemachenden Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) eine Einzelausstellung mit Leihgaben u.a. aus Museen in Neapel, Florenz, Mailand, London und New York. An der Schwelle vom Manierismus zum Barock erneuerte Caravaggio mit seiner ungewöhnlich wirklichkeitsnahen Darstellungsweise und der meisterhaften Inszenierung von Licht und Schatten die Malerei auf bahnbrechende Weise.
Die Werke der mexikanischen Künstlerin Teresa Margolles leben - oberflächlich betrachtet - durch ihre poetische Einfachheit: Räume, in denen Seifenblasen schweben oder die durch Wasserdampf vernebelt sind, erzielen auf den ersten Blick eine minimalistische und dematerialisierte Wirkung. Tod und Gewalt sind die Fundamente der zart anmutenden Installationen von Teresa Margolles.
Juan Muñoz (1953-2001) gilt in Europa als einer der herausragendsten Künstler, die seit den frühen 80er Jahren eine figurative und erzählerische Kunst wiederbelebt haben. Seine eindrucksvollen, aber zugleich auch reduzierten Einzelwerke und Ensembles kreisen immer um die Frage des Raumes - um die des physischen ebenso wie um die des psychischen und sozialen Raumes.
In dem heute wiederbelebten Diskurs über den Körper gewinnen die Arbeiten der "Body Art" der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erneut Aktualität. Unter Einsatz des neuen künstlerischen Mediums Video begann Nauman in den 60er Jahren, die Bewegungsabläufe mit der Kamera aufzuzeichnen. Er erzeugt durch veränderte Wahrnehmung (etwa in dem er das Bild auf den Kopf stellt) eine Irritation beim Betrachter, die es ihm ermöglicht, die banale alltägliche Tätigkeit als etwas Fremdes zu sehen.
Manolo Valdés über sein Werk: "Ich bin nun mal Künstler und liebe die Kunstgeschichte und die Werke von anderen. Jedes Mal, wenn ich ins Museum gehe und die Arbeit eines anderen Künstlers betrachte, will ich mich ihrer bemächtigen, sie stehlen, sie kommentieren, sie mir zu Eigen machen." Manolo Valdés, der gemeinsam mit dem verstorbenen Rafael Solbes von 1964 bis 1981 der Equipo Crónica angehört hatte, ist ein Botschafter der Malerei und Bildhauerei in New York.
Im Mittelpunkt der Schau Zero steht die von der Düsseldorfer Künstlergemeinschaft von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker ausgehende, schließlich international agierende ZERO-Bewegung und ihr Wirken von 1957 bis 1966. Die Ausstellung thematisiert die Wechselwirkung zwischen Künstlergruppen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Italien, Osteuropa und Asien und präsentiert ca. 250 Arbeiten von 45 Künstlern u.a. von Enrico Castellani, Lucio Fontana, Yves Klein und Piero Manzoni.