Kreissparkasse Düsseldorf Kredite übersteigen zwei Milliarden Euro

Der Boom auf dem Immobilienmarkt und eine kräftige Nachfrage von Unternehmen haben das Kreditvolumen der Kreissparkasse Düsseldorf um 3,8 Prozent wachsen lassen. Für 2019 ist der neue Sparkassen-Chef zuversichtlich.

Die Kreissparkasse Düsseldorf schaut zuversichtlich auf das Jahr 2019
Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Gut 100.000 Kunden und eine Bilanzsumme von 2,8 Milliarden Euro: Die Kreissparkasse gehört zu den größeren Geldinstituten am Standort Düsseldorf. Zum 1. April dieses Jahres hat Christoph Wintgen den Posten des Vorstandsvorsitzenden des Geldhauses mit Sitz an der Kasernenstraße übernommen. Dass es in einer Stadt eine Kreis- und eine Stadtsparkasse gibt, ist eher ungewöhnlich. „Das ist eine Besonderheit in NRW“, erklärt der Sparkassenchef. „Denn sowohl in Köln als auch in Düsseldorf gibt es jeweils eine Kreis- und eine Stadtsparkasse.“ Dabei sehen sich die beiden Institute nicht als Konkurrenz. „Das ist einfach historisch bedingt“, so Wintgen weiter. Denn bis Ende 1974 gab es den Kreis Düsseldorf-Mettmann und dessen Kreissparkasse hatte ihren Sitz in der Landeshauptstadt.  Mit der Gebietsreform 1975 entstand der Kreis Mettmann, der Hauptsitz des Kreditinstituts blieb aber in Düsseldorf. „Und auch hier haben wir noch viele Kunden.“ Rund 15.000 der insgesamt 100.000 Kunden der Kreissparkasse wohnen in der Landeshauptstadt.

„Wir sind zwar insgesamt kleiner als die Stadtsparkasse“, erklärt Svend Reuse, der seit Anfang des Jahres Mitglied des Vorstands ist. „Aber wir sind auch sehr nah an den Kunden vor Ort. Und vor allem sind wir auch noch da, wo andere schon weg sind.“ So betreibt die Kreissparkasse noch immer 17 Filialen, einschließlich der Hauptstelle an der Kasernenstraße in der Landeshauptstadt und hat einen Marktanteil von rund 50 Prozent.

Im vergangenen Jahr legte das Kreditvolumen um 3,8 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro zu. „Dieses Wachstum haben wir vor allem dem gewerblichen Bereich zu verdanken“, so Wintgen weiter. „Dazu gehört auch die Immobilienfinanzierung für Betriebe.“ Rund 65 Prozent aller vergebenen Kredite gingen an Unternehmen. „Ganz stark war im vergangenen Jahr der Dienstleistungsbereich“, so der Vorstandsvorsitzende des Geldinstituts. Aber auch Handwerker hätten viele kleinere Kredite aufgenommen. „Die Sparkasse ist immer auch ein Spiegelbild der Wirtschaftsregion“, so Reuse. Denn die Kreditvergabe an die verschiedenen Unternehmen zeigt in welchen Bereichen die Wirtschaft besonders aktiv investiert.

Rund 35 Prozent des Kreditvolumens der Kreissparkasse sind hingegen Baufinanzierungen für Privathaushalte. Doch das andauernd niedrige Zinsumfeld drückt auf die Gewinnmargen. Außerdem ist der Markt für Immobilienkredite hart umkämpft. Auch das drückt die Margen. Anders ist das bei Unternehmenskrediten. „Das gewerbliche Kreditgeschäft ist das margenstärkste“, so Wintgen. Wegen des schwierigen Zinsumfelds setzt das Geldinstitut stärker auf das Provisionsgeschäft. „Unsere Kunden schätzen unsere Kompetenz bei Wertpapieren“, so der Banker weiter. „In dem Bereich sind Renditen auch noch leichter erzielbar.“

Das nachlassende Wirtschaftswachstum in Deutschland macht sich momentan noch nicht bei der Kreissparkasse bemerkbar. „Das Jahr 2019 ist gut angelaufen“, erklärt Wintgen. „Wir gehen davon aus, dass wir operativ genauso gut abschneiden werden wie 2018.“ Trotzdem dürfte es an der Zinsfront weiter schwierig bleiben. Gegenwärtig müssen Geschäftsbanken einen Minuszins von 0,4 Prozent bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen, wenn sie dort überschüssige Liquidität „zwischenparken“. Große Veränderungen in der Zinspolitik der EZB erwartet der Sparkassenchef für das laufende Jahr nicht.

 Svend Reuse und Christoph Wintgen (v.l.) haben vor kurzem ihr neues Amt im Vorstand der Kreissparkasse übernommen.

Svend Reuse und Christoph Wintgen (v.l.) haben vor kurzem ihr neues Amt im Vorstand der Kreissparkasse übernommen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Und auch das soziale Engagement seines Hauses ist Christoph Wintgen wichtig. „Wir wollen auch in diesem Jahr 600.000 Euro für Sponsoring und Spenden an Vereine in der Region verwenden. Wir möchten aber nicht den Profisport unterstützen oder Einzelpersonen, sondern die breite Masse an Vereinen, vom Kaninchenzüchter- bis zum Leichtathletikverein.“

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