Schützenfest in Düsseldorf Wie die Kirmes in den Stadtteilen überleben kann

Die Kirmes auf Schützenfesten ist immer spärlicher bestückt. Viele Vereine bemühen sich, gegenzusteuern und neue Ideen zu initiieren.

 Die Kirmes in den Stadtteilen hat es zunehmend schwer.

Die Kirmes in den Stadtteilen hat es zunehmend schwer.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Es ist nicht so leicht, heutzutage die Menschen noch für eine Stadtteil-Kirmes zu begeistern. In Grafenberg zum Beispiel haben die Schützen bereits die Segel gestrichen, anderswo ist der Platz mit jedem Jahr spärlicher bestückt.

In einigen Vereinen hat man sich durchaus intensiv Gedanken darüber gemacht, was besser laufen muss, um Menschen auf den Festplatz zu locken. Das fängt bei Rock-Partys am Abend vor dem eigentlichen Schützenfest an und hört bei der Integration von Frauen (noch immer nicht überall eine Selbstverständlichkeit) lange nicht auf. Die Oberbilker Schützen haben eine Denkfabrik gegründet, unter allen Mitgliedern abgefragt, wo es Verbesserungspotenziale gibt. Daraus entstanden wiederum einzelne Arbeitskreise, die sich mit Themenfeldern wie Schützenplatz und -zelt oder auch Programm und Ablauf beschäftigen. Die Denkfabrik ist bewusst auf die Zukunft ausgerichtet, es soll nicht von heute auf morgen alles umgekrempelt werden. Wichtiger ist den Initiatoren, dass alle Mitglieder in den Veränderungsprozess eingebunden sind.

Bereits vor einigen Jahren haben die Schützen in Kalkum erkannt, dass Veränderungen notwendig sind, um langfristig das Schützenfest mit der Kirmes attraktiv zu halten. Dafür wurde eine eigene Arbeitsgruppe gegründet. „Ziel ist es bis heute, die Qualität in allen Bereichen zu erhöhen“, sagt Florian Kels, Sprecher der Schützen. So fand beispielsweise ein Wechsel zu einer Hausbrauerei statt, und das Mobiliar im Zelt wurde hochwertiger gestaltet. Das Angebot der Kirmes wurde so ausgerichtet, dass es alle Generationen anspricht. „Wir Schützen organisieren und bezahlen immer eine neue Attraktion für Kinder und Familien, damit sich der Platz gut füllt und die Schausteller genug Gäste haben“, sagt Kels. In diesem Jahr wird ein Zauberer engagiert. Außerdem locken besondere Rabattaktionen für Kinder. Zudem werden andere Kalkumer Gruppierungen wie die Kitas und die Freiwillige Feuerwehr in das Programm mit eingebunden.

„Wir haben sehr verlässliche Partner, wenn es um die Gestaltung unserer Kirmes geht“, sagt Frank Spielmann, Chef der Unterrather Schützen. Wichtig sei es aber, immer mit den Schaustellern im Gespräch zu bleiben. „Nur so können wir unsere Wünsche umsetzen, aber auch die Bedürfnisse der Schausteller erfüllen.“ Denn die Schützen wollen vor allen Dingen für eine schöne Atmosphäre, Stimmung und Gemütlichkeit auf dem Platz sorgen. „Das geschieht beispielsweise über die Beleuchtung der Wagen und wie diese aufgestellt werden“, sagt Platzmeister Christian Kloft. Im vergangenen Jahr wurde erstmals kein Rundweg mehr über die Kirmes angelegt, sondern die Aussteller wurden dichter zusammengezogen. In diesem Jahr soll eine weitere neue Aufstellung und eine neue Positionierung des Festzeltes ausprobiert werden. Rund 45 Angebote von Schaustellern gibt es noch auf der Unterrather Kirmes. „Früher waren es mehr, aber wir haben immer noch ein großes und abwechslungsreiches Angebot für alle Generationen, da fast nur Doppelungen weggefallen sind“, sagt Kloft. Ziel ist es aber, nicht nur den Standard zu halten, sondern wieder zu wachsen. „Nur so können wir dauerhaft attraktiv bleiben“, sagt Kloft.

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