Millionärsgattin unterwegs Die Freifrau von Kö und ihr Glamourauftrag

Düsseldorf · "In dieser bauschlammigen Zeit braucht Düsseldorf etwas Glamour." Das ist der Auftrag der Freifrau von Kö, und deshalb bietet sie eine ganz besondere Führung durch die Innenstadt an. Ein bis zwei Mal die Woche ist die Kabarettistin dort unterwegs. Sie lebt das Klischee der Millionärsgattin - und zeigt den Teilnehmern ihr Düsseldorf.

Freifrau von Kö unterwegs in Düsseldorf
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Freifrau von Kö unterwegs in Düsseldorf

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"Die Visage einer Millionärsgattin ist wie die Landeshauptstadt: eine ewige Baustelle", sagt die Freifrau am Anfang ihrer Führung: "Aber bei mir ist alles Natur." Die darauf folgenden Lacher des Publikums sind begründet: Vier Stunden braucht die Kabarettistin, um sich perfekt zu schminken.

Die Freifrau von Kö will das Klischee der Düsseldorfer Millionärsgattin leben: "Wieso steht bei RTL eigentlich immer Millionärsgattin als Berufsbezeichnung für eine reiche Dame? Gibt es das überhaupt?" Deshalb hat die Freifrau die Schule für Millionärsgattinnen gegründet.

Die Geschichten über die Düsseldorfer Damenwelt ziehen sich wie ein roter Faden durch die Führung. Louise Dumont, Anna Maria Luisa de' Medici und Lore Lorenz tauchen in den Erzählungen der (angeblich) 30-Jährigen immer wieder auf.

Zu jedem Bauwerk erzählt die Millionärsgattin eine Geschichte über die bekannten Düsseldorferinnen oder auch mal interessante Anekdoten aus vergangenen Führungen. "Ich hatte schon Berliner bei der Führung dabei", erzählt sie. Als die Freifrau damals einen Witz über den Ananasberg machte (nämlich, dass dieser wegen seines subtropischen Klimas in den 50ern als Ananas-Anbaugebiet genutzt wurde) ernetete die Kabarettistin zustimmendes Nicken von den Berlinern und Lacher von den Düsseldorfern.

Natürlich ist auch die Königsallee Teil der Glamour-Führung. "Vielleicht entdecken wir heute wieder eine Millionärsgattin", hofft die Freifrau: "Manchmal findet man hier die grausige Realität: Eine etwa 75-jährige Millionärin in metallic-pinken Leggins."

Doch wer weiß heute, warum die Königsalle Königsallee heißt? Auch dazu hat die Kabarettistin eine Anekdote parat. 1848 kam es zum berühmten Pferdeäpfelattentat auf den König. "Also benannte man den Tatort von Kastanienallee in Königsallee um", erklärt die Millionärsgattin: "So war der König wieder zufrieden - und es kostet nicht so viel wie ein Denkmal."

Als die Kabarettistin mit dem Programm im März diesen Jahres begann, hätte sie nie gedacht, dass die Führung so erfolgreich wird. "Jetzt mache ich den Stadtbummel schon zwei Mal die Woche", erklärt die Freifrau von Kö. Auch im Winter geht das Kabarettstück über die "Landesbaugrube Düsseldorf" weiter. Karten und Termine gibt es unter www.duesseldorf.de/theatermuseum/.

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