Schlussverkauf diesmal besonders früh Die erste Rabatt-Welle rollt

Düsseldorf · Seit einigen Tagen beherrschen sie wieder das Erscheinungsbild der Einkaufsstraßen: die großen, roten Prozentzeichen. Mit dem Signalwort 'sale' versprechen viele Geschäfte Schnäppchen, Rabatte und Sonderangebote – und das lange vor dem Start des eigentlichen Sommerschlussverkaufs (SSV), den der Verband des Textilhandels für den 26. Juli vereinbart hat.

 "Sale"-Plakate überall: Der Sommerschlussverkauf beginnt in NRW.

"Sale"-Plakate überall: Der Sommerschlussverkauf beginnt in NRW.

Foto: RP, Werner Gabriel

Seit einigen Tagen beherrschen sie wieder das Erscheinungsbild der Einkaufsstraßen: die großen, roten Prozentzeichen. Mit dem Signalwort 'sale' versprechen viele Geschäfte Schnäppchen, Rabatte und Sonderangebote — und das lange vor dem Start des eigentlichen Sommerschlussverkaufs (SSV), den der Verband des Textilhandels für den 26. Juli vereinbart hat.

"In diesem Jahr startet der Sommerschlussverkauf besonders früh", bestätigt Waltraud Loose, Geschäftsführerin des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes.

Nicht selten können die Kunden von Preisnachlässen von bis zu 50 oder in Einzelfällen sogar 80 Prozent profitieren. "Reduziert ist hauptsächlich Übergangsware, die im Frühjahr liegen geblieben ist", beobachtet Loose. Beispielsweise Sweatshirts, leichte Jacken oder Lederschuhe finden derzeit viele Käufer, so Loose, weil die Temperaturen noch nicht so hoch sind.

Den Kunden verspricht sie, dass in den nächsten Wochen auch die Preise für die Sommerbekleidung deutlich sinken werden. Denn mit der günstigen Saisonware wollen die Händler all jene erreichen, die sich schon vor dem offiziellen Start des SSV für die Sommerferien einkleiden möchten.

Rabatte vor den Ferien

So auch die Galeria Kaufhof an der Königsallee. "Wir müssen reduzierte Saisonware anbieten, bevor die Sommerferien beginnen", sagt Kaufhof-Geschäftsführer Günther Knie. Er rechnet damit, dass die steigenden Temperaturen die Nachfrage nach leichter Kleidung in den nächsten Tagen deutlich anheizen werden, und kündigt bereits jetzt die nächsten Rabatt-Wellen seines Hauses an. Zunächst beschränken sich die Angebote aber nur auf einen Teil des Sortiments.

Eine Übersättigung der Kundschaft mit Rabatt-Aktionen kann Knie nicht feststellen. Auch wenn das Gesetz den Händlern seit dem Jahr 2004 erlaubt, ohne festen Termin mit Schnäppchen auf Kundenfang zu gehen, so wüssten die Kunden die regelmäßigen Ausverkäufe immer noch zu schätzen.

Wenig begeistert von einem so frühen Beginn des SSV ist Michael Prange, Geschäftsführer der Schuhhaus-Gruppe Prange. "Da machen wir nicht mit." Zumal der "typisch Düsseldorfer Kunde" in seinen Geschäften an der Königsallee und der Schadowstraße jetzt noch nicht nach reduzierter Ware nachfragt. Lange will Prange mit seiner Rabatt-Aktion aber auch nicht mehr warten, der anberaumte Termin für den SSV kommt ist auch ihm viel zu spät. "Der SSV ist nicht mehr zeitgemäß, denn ein großer Teil der Kunden ist in dieser Zeit im Urlaub", sagt Prange.

Auch beim Textilhandel Bornemeyer an der Schadowstraße gibt es bereits eine Woche vorher reduzierte Kleidung zu kaufen. Dem Trend zum "Frühlingsschlussverkauf" will sich Inhaberin Karin Bornemeyer aber nicht anschließen. "Wir haben auch so schon gut zu tun", sagt sie und vermutet, dass derzeit vor allem große Geschäfte mit so genannten "Mondpreisen" um die Kunden werben.

Diesem Verdacht widerspricht Loose vom Einzelhandelsverband entschieden: "Es ist verboten, zu hohe unverbindliche Preisempfehlungen anzusetzen, um vermeintliche Sonderangebote vorzutäuschen", sagt Loose. Die Rabatte seien also echt, das Ziel der Händler ist ausschließlich, ihre Lager für die Herbstkollektionen zu räumen.

(RP)
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