Kommunalwahl 2020 Kaum Kampfkandidaturen bei den Düsseldorfer Grünen

Urdenbach · Die Düsseldorfer Grünen wählten am Wochenende in der Aula des Gymnasiums Koblenzer Straße ihre Kandidaten für die Ratsreserveliste und die Direktwahlbezirke. Größtenteils herrschte Einigkeit über der Platzvergabe.

 Die Düsseldorfer Grünen trafen sich in der Aula des Gymnasiums Koblenzer Straße - natürlich mit ausreichend Abstand zwischen den Plätzen.

Die Düsseldorfer Grünen trafen sich in der Aula des Gymnasiums Koblenzer Straße - natürlich mit ausreichend Abstand zwischen den Plätzen.

Foto: Christoph Wegener

„Alle werben mit Klimaschutz, aber echten Klimaschutz gibt es nur mit uns“, ruft der 20-jährige Lukas Mielczarek entschlossen. Trotz seines jungen Alters ist er bereits ein routinierter Redner. Der Student findet klare Worte und weist wiederholt auf sein Engagement bei der „Fridays for Future“-Bewegung hin. Das kommt gut an bei den Parteimitgliedern der Düsseldorfer Grünen. Über 100 von ihnen haben sich am vergangenen Wochenende zu einer Mitgliederversammlung in der Aula des „Kobi"-Gymnasiums in Urdenbach eingefunden, um für die Kommunalwahl im September ihre Kandidaten aufzustellen. Gewählt wurden die Vertreter für die Ratsreserveliste und die Direktwahlbezirke – der Oberbürgermeisterkandidat steht mit Stefan Engstfeld bereits fest.

Mielczarek bewirbt sich als Einziger für den zweiten Listenplatz auf der Ratsreserveliste und wird mit 80 Prozent der Stimmen gewählt. Norbert Czerwinski, der bisherige Fraktionssprecher, verzichtete im Vorfeld bewusst auf eine Nominierung für den zweiten Listenplatz. „Ich wollte damit ein Signal für die Wichtigkeit der Klimathematik und einen Generationswechsel setzen“, sagt Czerwinski. „Natürlich möchte ich trotzdem weiterhin in der Fraktion mitarbeiten und auch gerne Fraktionssprecher bleiben.“

Vor dem Nachwuchspolitiker Mielczarek besetzt die bisherige Fraktionssprecherin Angela Hebeler den Listenplatz eins. Auch die 59-Jährige spricht parteikonform über die Wichtigkeit vom Klimaschutz und mahnt Probleme wie Rassismus und die ungerechte Bezahlung von Frauen an. Es sind Inhalte, die bei der Versammlung immer wieder aufgegriffen werden. Die Grünen wollen sich für mehr soziale Gerechtigkeit in Düsseldorf einsetzen, eine konsequente Mobilitätswende einleiten, Fremdenfeindlichkeit abbauen und die Kulturschaffenden in der Stadt unterstützen. Letzteres bezeichnet Clara Gerlach als ihre persönliche „Herzensangelegenheit“. Sie wird auf den dritten Platz der Ratsreserveliste gewählt. Czerwinski und Paula Elsholz folgen ihr auf den Plätzen vier und fünf.

Zu einer Kampfkandidatur kommt es erst bei der Wahl für Listenplatz sechs, und die fällt denkbar knapp aus. Mit 54 Prozent der Stimmen erhält der junge Staatsanwalt Lukas Kockmann den Vorzug vor Harald Schwenk.

In den kommenden Monaten startet der Wahlkampf für die Kommunalwahl. Leonie Tonsen freut sich bereits darauf, neue Wege zu finden, um die Düsseldorfer Wähler zu erreichen: „Sich einfach mit einem Stand in die Innenstadt stellen, kann in dieser Zeit nicht die richtige Lösung sein. Das Ganze muss viel digitaler ablaufen als bei den vorherigen Wahlen“, sagt die 35-Jährige.

Auf der Mitgliederversammlung zeigen sich die meisten Parteimitglieder optimistisch, dass die grünen Ideen gut bei den Düsseldorfern ankommen werden. „Themen wie der Klimaschutz sind durch die Corona-Krise nicht unwichtiger geworden. Alleine der kommende Hitzesommer zeigt doch die Dringlichkeit solcher Anliegen“, betont Mirja Cordes, die gemeinsam mit Elsholz den Parteivorsitz innehat.

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