Geht nach Bayern Diakonie-Chef Thorsten Nolting verlässt Düsseldorf

Düsseldorf · Diesen personellen Wechsel werden viele in der evangelischen Kirche, aber auch in der Stadtgesellschaft insgesamt bedauern: Thorsten Nolting, Diakoniepfarrer und Vorstandsvorsitzender der Diakonie Düsseldorf, wechselt im kommenden Sommer nach München.

 Pfarrer Thorsten Nolting wechselt nach München.

Pfarrer Thorsten Nolting wechselt nach München.

Foto: Gerald Biebersdorf/Diakonie

Die Diakonie in München und Oberbayern hat Ende der vergangenen Woche entschieden, den 55-Jährigen als neuen Theologischen Vorstand zu berufen, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie.

Für Nolting ist der Wechsel nach München ein Karriereschritt, wie er unserer Redaktion sagt. Angebote habe er immer wieder einmal bekommen, mit Anfang bis Mitte fünfzig sei dies normal. „Die Aufgabe in München reizt mich nun“, sagt er, und auch für seine Frau und die Kinder (15 und 16 Jahre alt) sei der Wechsel in Ordnung.

Der Abschied falle ihm schwer, sagt Thorsten Nolting. „Natürlich ist es nicht einfach, Düsseldorf zu verlassen, wo ich als Diakonievorstand viele soziale Projekte mitgestalten konnte. Aber ich freue mich auch sehr auf meine neuen Aufgaben.“

Nolting hat Theologie und Philosophie in Marburg, Berlin, Tübingen und Frankfurt/Main studiert, bevor er nach Stationen in Saarbrücken und Schwalbach 1994 als Pfarrer der Johanneskirche nach Düsseldorf kam. Mit 38 Jahren wurde er dann zum Diakoniepfarrer des Kirchenkreisverbandes und Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Düsseldorf gewählt.

Nolting hat sich schnell in Düsseldorf einen Namen gemacht. Er war stets an Neuem interessiert, vor allem ungewöhnlichen Formaten der Kommunikation, und wollte die evangelische Kirche nahbar und attraktiv für die Menschen gestalten.

Als Pfarrer der Johanneskirche macht er sich bekannt, als er zu Filmaufführungen im Gotteshaus einlud und dabei auch vor dem „Exorzisten“ nicht zurückschreckte. Später durfte es auch ein bisschen weniger schrill sein, in der Bergerkirche in der Altstadt gab es immer wieder besondere künstlerische Ansätze zu bestaunen.

Politisch war und ist Nolting ebenfalls, vor allem in der Flüchtlings- und Sozialpolitik. Mit Oberbürgermeister Thomas Geisel und Miriam Koch, der Leiterin des Amtes für Migration und Integration, ist die Beziehung eng.

Nolting hat zahlreiche wegweisende inhaltliche und strukturelle Projekte bei der Diakonie Düsseldorf auf den Weg gebracht: Von der Entwicklung des Platzes der Diakonie über neue Diakoniezentren in Gerresheim oder Holthausen bis hin zu einem modernen Corporate Design oder der neuen Zeitschrift dialog, die er herausgibt.

Derzeit ist Nolting unter anderem Mitglied des Jugendhilfeausschusses der Stadt Düsseldorf, Mitglied des Diakonieausschusses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Familienbildungswerks Düsseldorf und im Vorstand des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen.

Unter Noltings Führung wuchs die Diakonie zu einem Wohlfahrtsverband mit rund 2800 hauptamtlich und 1600 ehrenamtlich Mitarbeitenden.

(csr/ujr)
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