U-Bahn-Bau Dezernent: "Keine Kölner Verhältnisse"

Düsseldorf · Baudezernent Gregor Bonin kam am Dienstag in den Bauausschuss, um zum Eindringen des Wassers in der U-Bahn-Baustelle am Nordende der Königsallee Stellung zu nehmen. Bonin beruhigte den Ausschuss: "Wir haben hier keinesfalls Kölner Verhältnisse."

 Die Schlitzwand-Arbeiten für die U-Bahn am Corneliusplatz waren gestern Thema im Düsseldorfer Bauausschuss.

Die Schlitzwand-Arbeiten für die U-Bahn am Corneliusplatz waren gestern Thema im Düsseldorfer Bauausschuss.

Foto: RP, Christoph Göttert

In der Nachbarstadt war im März 2009 das Stadtarchiv in der Folge von Wassereinbruch durch Unterspülungen eingestürzt. Dabei wurden zwei Menschen getötet worden. Nach Bonins Angaben sind aus der Katastrophe in der Nachbarstadt in Düsseldorf schon lange die Konsequenzen gezogen worden. "Alle denkbaren Risiken wurden mehrmals geprüft. Und alle unsere Maßnahmen sind mehrfach genehmigt worden. Unsere Gruben sind sicher."

Nach seinen Angaben stellte die Bauleitung bereits Anfang Oktober bei regelmäßigen Kontrollen fest, dass mehr Wasser aus dem 38 Meter tiefen Startschacht gefördert und über Rohre in den Stadtgraben eingeleitet werden musste, als man berechnet hatte. Zuletzt waren es 15 bis 20 Prozent mehr — ein Warnsignal. Von diesem Startschacht aus arbeitet sich die Tunnelbohrmaschine ab April Richtung Wehrhahn vor.

Die Fachleute des U-Bahn-Baues gehen davon aus, dass die Leckage in einer Fuge der Schlitzwände entstanden ist. Wo aber genau diese Stelle liegt, ist noch offen. Denn die Schlitzwände dringen an der Schachtsohle noch weiter ins Erdreich vor. Zur Sicherheit wurden bereits vergangene Woche Aluminiumrohre in den Schacht eingeführt. Flüssiger Stickstoff vereiste und verhärtete sofort das Erdreich . Ein Ausschussmitglied der Grünen blieb skeptisch: "Es bereitet mir dennoch Sorgen, dass man das Leck nicht genau lokalisieren kann."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort