Prozess in Düsseldorf DSDS-Diego soll in Psychiatrie

Düsseldorf · Er soll seinen Vater mit einer abgebrochenen Flasche angegriffen und schwer verletzt haben. Viele kennen den 21-Jährigen unter dem Namen „Diego“ aus der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“. Der Prozess wird hinter verschlossenen Türen fortgesetzt.

 Der wegen versuchten Mordes Angeklagte (l.) steht vor dem Beginn der Verhandlung neben seinem Anwalt Marc Streller.

Der wegen versuchten Mordes Angeklagte (l.) steht vor dem Beginn der Verhandlung neben seinem Anwalt Marc Streller.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das Familiendrama eines psychisch kranken 21-Jährigen, der seinen Vater wohl als Folge einer krankhaften seelischen Störung in einer Aprilnacht beinahe getötet hätte, soll nicht öffentlich ausgebreitet werden.

Hinter verschlossenen Türen will das Landgericht den gestarteten Prozess gegen jenen jungen Mann führen, der zuvor schon mit wirren Auftritten  bei der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ unter dem Namen „Diego“ aufgefallen war. Auch da war seine psychische Erkrankung schon bekannt gewesen. Der Sender war in die Kritik geraten. In der Gerichtsverhandlung hat der 21-Jährige keine Inhaftierung zu fürchten.

Der Vorwurf des Mordversuchs an seinem Vater soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft dazu führen, dass der 21-Jährige dauerhaft in einer geschlossenen Psychiatrie-Klinik untergebracht wird. Denn laut bisherigen Gutachten war der junge Mann offenbar schuldunfähig, als er seinen Vater in dessen Wohnung mit einer abgebrochenen Flasche nachts angegriffen und verletzt, ihm danach noch etliche Messerstiche in Rücken und Kopf versetzt haben soll.

Wäre es nach dem 21-Jährigen gegangen, dann hätte der Prozess ruhig vor versammeltem Publikum stattfinden können. Er wolle, sagte er zu Prozessbeginn, dass „auch nach außen dringt, warum ich das getan habe“. Doch der Staatsanwalt und die Richter sprachen sich dagegen aus. Unter Berufung auf die Fürsorgepflicht des Gerichts – zumal bei einem Heranwachsenden mit einer paranoiden Schizophrenie – wurde das Publikum schon nach 14 Prozessminuten und der Verlesung der Vorwürfe wieder vor die Tür geschickt. Erst zum Urteilstermin am 7. Dezember sollen Zuhörer dann wieder zugelassen sein.

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