Bahn versteigert Fundsachen „Überraschungseier für Erwachsene“

Düsseldorf · Im Hauptbahnhof versteigerte die Bahn am Wochenende Vergessenes aus Warteräumen und Zügen. Neben Klassikern wie Smartphones und Handys waren auch viele Kuriositäten darunter.

 Walther Schreiner und Caroline Majchrzak versteigern vergessene Sachen von Fahrgästen

Walther Schreiner und Caroline Majchrzak versteigern vergessene Sachen von Fahrgästen

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Des einen Freud ist des anderen Leid, so lässt sich die Fundsachenversteigerung der Deutschen Bahn zusammenfassen.

Viele tausend Gegenstände werden jedes Jahr in Zügen oder an Bahnhöfen verloren. Zwar kann das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 60 Prozent der Fundstücke zurück zu ihren Besitzern bringen, doch einiges bleibt auch liegen. Ärgerlich für die Besitzer, aber erfreulich für zahlreiche Auktionslustige. Denn so wurden vergangenen Samstag 120 vergessene Utensilien versteigert. Eine Vielzahl davon waren Rucksäcke, Jacken oder Smartphones, eben das, was man beim überhasteten Aussteigen schnell vergisst oder einem aus der Tasche fällt. Einige der versteigerten Dinge führte jedoch zu Fragezeichen in den Gesichtern der Besucher: Darunter  eine akkubetriebene Grasschere oder eine Induktionskochplatte. Dinge, die nicht unbedingt auf Packlisten zu finden sind.

Und dann gab es noch ein besonderes Angebot: die geheimnisvollen Koffer. Niemand weiß, was sich darin findet. Doch gerade das machte die Stücke zu heißbegehrter Ware. So ersteigerte Rabea Weiler ein kleines Exemplar für stolze 90 Euro. „Das ist wie ein Überraschungsei für Erwachsene“, erzählte sie. Sie gehört zu den Stammgästen auf den viermal jährlich stattfindenden Versteigerungen. Den jeweiligen Inhalt der Koffer versucht sie später, über Online-Plattformen wie eBay weiterzuverkaufen. „Einmal habe ich aus einem 90-Euro-Koffer eine Lederjacke für 200 Euro weiterverkaufen können“, berichtete sie. Doch manches Mal habe der Inhalt nur zur Kleiderspende getaugt. „Dann hat wenigstens jemand anderes etwas davon“, sagt sie. Am Ende gehe es bei der Fundsachenversteigerung ohne weniger um den Profit als um Spaß am Bieten.

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