Düsseldorf Derendorfer Jonges - die Retter der Buscher Mühle

Düsseldorf · Seit seiner Gründung 1956 kümmert man sich beim Derendorfer Heimatverein um die alte Wassermühle in Düsseltal.

 Die Derendorfer Jonges fördern die Buscher Mühle (v.l.): Manfred Klösters, Manfred Hebenstreit und Martin Meyer.

Die Derendorfer Jonges fördern die Buscher Mühle (v.l.): Manfred Klösters, Manfred Hebenstreit und Martin Meyer.

Foto: Die Derendorfer Jonges fördern die Buscher Mühle (v.l.): Manfred Klösters, Manfred Hebenstreit und Martin Meyer. hans-jürgen Bauer

Die Buscher Mühle ist die letzte ihrer Art auf Düsseldorfer Stadtgebiet. "Ich gehe sogar gerne soweit, zu behaupten, sie ist die letzte an der Düssel, das stimmt aber nicht so ganz. Es gibt noch andere, die sind aber in privater Hand und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich", sagt Manfred Hebenstreit, Experte bei den Derendorfer Jonges für die 1790 erstmals urkundlich erwähnte Wassermühle, die damals von der Stadt Düsseldorf für 3000 Taler angekauft wurde. Hebenstreit vermutet, dass der Ursprung des Bauwerks an diesem Standort bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht.

Dass die Buscher Mühle zumindest an bestimmten Tagen von der Allgemeinheit inspiziert werden kann, dafür sorgt der Heimatverein seit mehr als 20 Jahren. 1992 schlossen die Jonges unter Baas Andreas Dahmen einen Nutzungsvertrag mit der Stadt zu einem symbolischen Preis für 25 Jahre ab. "Der wurde jetzt vorzeitig bis 2031 verlängert", berichtet Vizebaas Manfred Klösters. Und das aus gutem Grund, denn die Derendorfer Heimatfreunde haben sich seit ihrer Vereinsgründung 1956 immer vorbildlich um die Mühle gekümmert, die im Zweiten Weltkrieg am 2. November 1944 durch eine Brandbombe stark beschädigt wurde.

"Wir haben uns schon 1957 für Wiederaufbaumaßnahmen eingesetzt, auf Anregung der Jonges erfolgte dann 1979 eine Renovierung des Wasserrades. Doch es fehlte immer wieder am Geld, so dass die Restaurierung letztlich unbefriedigend blieb", blickt Klösters zurück. Erst Anfang der 90er Jahre, als über den Regierungspräsidenten im Rahmen der Bundesgartenschau auch Fördergelder frei wurden, nahm die Geschichte Fahrt auf: Die viele Jahre vom Gartenamt als Geräteschuppen für die Parkpflege genutzte Mühle wurde für mehr als eine halbe Millionen Mark in eine "soziale und kulturelle Begegnungsstätte" umgebaut, erhielt Küchentrakt, Toiletten, Thekenbereich und Stromanschluss. "Wir haben sogar überlegt, selbst alternativen Strom zu erzeugen, doch das hätte sich letztlich nicht wirklich rentiert", so Hebenstreit.

Die Derendorfer Jonges veranstalten seitdem einmal im Monat einen Heimatabend in ihrem Domizil, laden in großem Rahmen zu Mühlenfest - das nächste findet am 30. August ab 11 Uhr statt - und Deutschem Mühlentag ein, überlassen die Buscher Mühle aber auch anderen Vereinen und Institutionen für eine "freiwillige", sprich für die Jonges kostendeckende Spende. Der letzte Mühlentag ist den Mitgliedern jedoch in unschöner Erinnerung geblieben. "Wir waren gerade fertig, da wurde es draußen zappenduster", sagt Klösters. Es war der Pfingstmontag, an dem Orkan Ela sein Unwesen trieb: "Der Mühle ist aber nichts passiert."

Dennoch steht den Derendorfer Jonges im kommenden Jahr eine weitere Großrenovierung ins Haus. "Wir wollen die gesamte Technik erneuern und unter anderem die Beleuchtung auf LED umstellen", erklärt Baas Martin Meyer. Die BV 2 habe bereits einen Zuschuss genehmigt, ein paar tausend Euro seien zudem durch Spenden zusammengekommen. "Wir werden etwa 6000 Euro investieren. Es fehlt auch noch eine Lagerstätte für die Möbel oder feste Sitzgelegenheiten im Vorhof. Und ganz wichtig: Wir wollen die klapprigen Bierbänke im Inneren der Mühle durch uriges, aber hochwertiges Mobiliar ersetzen", nennt Meyer weitere Punkte aus dem "Masterplan Mühle", die bis 2016 abgearbeitet werden sollen.

(RP)
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