Der französische Landschaftsmaler Rousseau (1812 bis 1867) zeigt auf seinem recht kleinformatigen Ölbild ( 38 x 51,5 cm) seinen Umgang mit Licht. Himmel und goldene Wolkenstreifen nehmen einen Großteil des Panels ein, ein leuchtender Horizont deutet die untergehende Sonne an. Rousseau, der dem Realismus zugeordnet wird, orientierte sich an realen, natürlichen Lichtverhältnissen: In diesem um 1860 gemalten Bild sind Erde, Pflanzen und Menschen undeutlich erkennbar, ihre Farbgebung dunkel, als schaue der Betrachter ins Licht. Die Dimensionen des Menschen dem Himmel als der Natur gegenüber scheinen seine Unterlegenheit zu betonen - trotzdem lebt er in ihr, bearbeitet seine Felder, um zu überleben.

An welcher Landschaft sich Rousseau hier orientierte, ist nicht bekannt. Eine Legende besagt, er habe diese Landschaft von seinem Fenster in Barbizon sehen können, was aber nicht der Fall ist. Bekannt ist, dass der Künstler die Komposition nicht unter freiem Himmel, sondern in seinem Atelier malte. Rousseau ist Gründer der "Schule von Barbizon", einer Gruppe französischer Landschaftsmaler, der unter anderem Corot und Millet angehörten. Die Gruppe, um 1830 gegründet, bestand rund 40 Jahre lang und hat die Landschaftsmalerei in ganz Europa beeinflusst. Sie gilt als Wegbereiter des Impressionismus.

INFO Heute betrachtet Christian Ehring vom Kom(m)ödchen auf seine Art das Bild bei Antenne Düsseldorf (104,2) ab 15 Uhr. Die Ausstellung ist im museum kunst palast täglich von 10 bis 20 Uhr zu sehen. Mehr unter rp-online.de/duesseldorf-region