Architekturgeschichte Eine Villa wächst über sich hinaus

Stockum · Verkaufen oder abreißen? Einem Geschwisterpaar ist da etwas anderes einfallen, um das Elternhaus zu retten – und zu verwandeln. Heute ist die Villa kaum wiederzuerkennen.

 Weiß, groß und modern: Die alte Villa ist nicht mehr wiederzuerkennen. Nur wer genau hinschaut, sieht die Marmorstufen, die alte Holztür und die Laternen links und rechts vom Eingang – Relikte aus der Vergangenheit.

Weiß, groß und modern: Die alte Villa ist nicht mehr wiederzuerkennen. Nur wer genau hinschaut, sieht die Marmorstufen, die alte Holztür und die Laternen links und rechts vom Eingang – Relikte aus der Vergangenheit.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Das Jahr 1968 stand für Aufbruch und Protest. Die Jugend besetzte Hörsäle und ging auf die Straße. In Düsseldorf beschloss der Rat den Bau der Oberkasseler Brücke, und an der Kunstakademie machte Joseph Beuys Rabbatz. 1968 war auch das Jahr, in dem der Düsseldorfer Architekt Hermann Tebbel für sich und seine Familie eine Villa in Stockum baute: Ein betongewordener Ausdruck von Wohlstand und Lebensstil. Und, wie sich 50 Jahre später zeigen sollte, mit Potenzial zur Verwandlung; denn die Villa wuchs über sich hinaus.